Montag, 1. November 2010

Scott Pilgrim vs. The World (2010)

Scott Pilgrim vs. The World (2010)

So, nun habe ich auch die Filmversion von Bryan Lee O'Malleys " Scott Pilgrim" -Reihe gesehen und geb euch hier mal n kleines Review:

Als wir am 21.10. das Foyer des Kinos betraten fiel uns zunächst auf, wie unglaublich leer es doch war. Für ne Abendvorstellung an nem Donnerstag schon merkwürdig genug. Vor dem Saal in dem dann Scott Pilgrim laufen sollte waren es mit mir und meinem besten Freund Christian dann ganze sieben Personen (Whoohoo, Blockbuster!). Naja bis zum Beginn erhöhte sich die Zahl noch auf ca. 30. Ich hoffe nur, dass es an den Wochenendvorstellungen voller wird, denn der Film hat es meiner Meinung nach verdient.


Wie im vorangegangenen Satz bereits angedeutet hat mir der Film äußerst gut gefallen. Anfangs war ich ja sehr skeptisch, da mir die Tiefe, die die Comics nach und nach entwickeln so besonders gefallen hat und ich sicher war, dass ein Film von knapp 2 Stunden mit einer Storyline, die für mindestens 2 Filme reichen würde, diese Tiefe nicht erreichen könnte. Und was soll ich sagen: Konnte er auch nicht. Allerdings macht der Film so viel Spaß, dass ich tatsächlich über meinen Schatten springen konnte.

Natürlich ist es von Vorteil, die Comics vorher gelesen zu haben, allerdings denke ich, dass man dem Film auch ohne vorherige Lektüre etwas abgewinnen kann.
Der Film folgt der Story des Comics recht genau, wobei natürlich nicht allzu sehr ins Detail gegangen werden kann. In den ersten 30 Minuten scheint alles im Zeitraffer zu laufen und ich kann mir vorstellen, dass unvorbereitete Leute in dieser Phase des Films etwas überfordert sein könnten. Aber keine Panik, trotz des schnellen Tempos geht nichts verloren und alle wichtigen Eckpunkte werden gesetzt.

Die Auswahl der Darsteller ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Michael Cera IST Scott Pilgrim. Seine Darstellung der Figur lässt keine der Eigenschaften, die wir an Scott so lieben, vermissen. Er schafft es tatsächlich, dass ich vollkommen vergessen kann in, was für furchtbaren Produktionen er bereits mitgespielt hat und schein selber in der Rolle total aufzugehen. Mary Elizabeth Winstead macht als Ramona eine ebenso gute Figur wie Alison Pill als Kim Pine (In Comic und Film, mein Lieblingscharakter). Mark Webber als Stephen Stills oder Ellen Wong als Knives Chau. Besonders überrascht hat mich allerdings Kieran Culkin als Wallace Wells. Im Vorfeld bin ich fast wahnsinnig geworden, da ich mit dieser Darstellerwahl mehr als unzufrieden war. Allerdings hat er mich überzeugt und bringt den trockenen Witz von Wallace ziemlich gut auf den Punkt.

Das größte Plus des ganzen ist aber der Wahnwitzige Stil des Films. Für mich eine der besten Symbiosen aus Film und Comic. Lautmalerei, Animationen und absolut überzogene Kämpfe. Einfach Irre und schwer für mich zu beschreiben. Man muss es halt selbst gesehen haben.

Große Änderungen  im Bereich der Story gab es nicht und wenn waren diese gering und nachvollziehbar. Einzig das Ende unterscheidet sich dann doch ein wenig und es wird mir ein wenig zu ausufernd gekämpft in den letzten 20 Minuten. Da der Film aber, soweit ich informiert bin entstand, als der 6. Band noch nicht beendet war, sind kleinere Abweichungen absolut verständlich.

Alles in Allem eine super Sache, 2 Stunden Unterhaltung ohne Reue und handwerklich äußerst interessant.

Daher gibt es von mir 8 von 10 bösen Exfreunden und die Empfehlung sich das Ganze mal anzuschauen.

PS.
Ich bin sehr daran interessiert die Meinungen von Leuten zu erfahren, die den Comic vorher nicht gelesen haben.