Samstag, 13. Oktober 2012

Princess Mononoke - Original Soundtrack (Wasabi Records)

Princess Mononoke - Original Soundtrack (Wasabi Records)

Schon seit seinem 24. Lebensjahr komponierte der in Nagano geborene Komponist Joe Hisaishi Soundtracks für Kino und Fernsehen. Obwohl er mittlerweile die Untermalung zu fast hundert Filmen aus verschiedenen Genres geliefert hat, bleiben seine Werke für Studio Ghibli die, die am meisten in Erinnerung bleiben. So auch sein orchestraler OST zu Prinzessin Monoko, der Film, der 1997 dafür sorgte das Ghibli auch in westlichen Gefilden nicht nur Animefans, sondern auch jedem Filmfan ein Begriff wurde. Mononke Hime ist immer noch einer der rundum gelungensten Kreationen des Studios und einer der besten beweise dafür, dass Animes kein Kinderkram sein muss und auch ansonsten hat man gängige Klischees, auch die eigenen ganz gut ausgelassen. Ein rundum gelungener Film kommt nicht ohne einen tollen Soundtrack aus.

In der Studio Ghibli Classics Collection ist dieser Soundtrack nun über Wasabi Records erschienen. Die CD kommt in einem sehr hübschen Digipack mit einem noch etwas hübscheren Pappüberstülper. Ein kleines Booklet ist auch enthalten. Darin befinden sich neben den original japanischen Texten und der englischen Übersetzung der beiden Songs “Mononoke Hime” und “Eboshi Tatara Uta”, noch ein kurzer Infotext zum Film und etwas längerer Text vom japanischen Musikkritiker Yoichi Shibuya über die Arbeiten von Hisaishi.

Die 33 Tracks funktionieren auch ohne den Film sehr gut und laden zum träumen ein. Wie gut die Arbeit von Hisaishi hier geworden ist, wird besonders dann klar, wenn man merkt das man viele kleine Details der Handlung in der Musik wiederentdeckt, die Musik erzählt die Geschichte also fast so gut wie der Film selbst. Besonders das viele Leben im Wald und der langsame Untergang von eben diesem spiegelt sich in der Musik fühlbar wieder. Zu den Höhepunkten des Soundtracks gehören zwei Stücke mit Gesang. Die Texte stammen dabei von Regisseur Hayao Miyazaki und für den Gesang war der damals noch recht unerfahrene Countertenor Yoshikazu Mera zuständig. Seine Stimme ist fantastisch und wirkt hier sehr geheimnisvoll. Bekannter ist er aber mehr für seine Barocken Arien, besonders Bach intoniert er öfter, aber auch Händel und andere europäische Komponisten. Wem seine Leistung hier zusagt, sollte übrigens auch unbedingt mal in sein Bach Album reinhören. Unglaublich wie er auf diese Art auf deutsch singt, ohne auch nur annähernd einen japanischen Akzent zu haben.

Die Musik von Prinzessin Mononoke ist ebenso traumhaft, aber auch traurig wie schön zugleich, wie der Film selbst. Die orchestralen Arrangements sind groß und rangieren zwischen bombastisch und filigran. Ein wirklich gelungener Soundtrack in einer sehr hübschen Aufmachung. Ghibli Fans greifen zu.

8 von 10 klackernde Geister