Samstag, 18. Oktober 2014

Samurai Cop (1991)

Samurai Cop (1991)

In Los Angeles geht mal wieder der Punk ab. Die Katana Gang um Yakuza Boss Yamashita (Robert Z'Dar) mischt die Stadt ordentlich auf. Keine Chance für die normalen Cops. Da kann nur noch Joe Marshall (Matt Hannon) helfen, ein starker Kerl mit wehender Mähne und einem Faible für fernöstliche Kampfkunst und Schwerttechniken. Diese Vorlieben brachten ihm seinen Spitznamen ein: Samurai Cop! Gemeinsam mit seinem coolen Kumpel Frank Washington (Mark Frazer) heizt er den kriminellen Asiaten - die teilweise auch aus Italien kommen - ordentlich ein. Einzig das Verlangen einsamer Frauen kann sie vom Erfüllen ihres Auftrags noch aufhalte. Doch dann wird es deftiger als sie zuerst dachten. Wenn das mal nicht mit einem Kopf auf einem Piano endet.

Amir Shervan begann seine Regiekarriere im Jahre 1968 in seinem Geburtsland Iran. Ein paar Filme und ebenso viele Jahrzehnte später ist er in die USA emigriert und ging seiner Profession auch dort weiter. So kamen seine Werke endlich auch in unseren Dunstkreis und es ist wahrlich glorreich. Schließlich hätten wir ansonsten Filme wie Samurai Cop vermutlich niemals bekommen. Im Iran hätte er sich so was aber auch nicht erlauben können. Und damit meine ich nicht mal unbedingt die vielen sehr freizügigen Sexszenen, sondern generell die Qualität des Streifens.

Samurai Cop ist nämlich genau das, was man meint, wenn man von Filmen spricht, die so schlecht sind, dass es schon wieder gut wird. SC ist nämlich ein sehr unterhaltsamer Film, mehr spricht jedoch nicht für den Streifen. Er ist zwar lustig aber keinesfalls freiwillig, sondern eher beiläufig. Man lacht von der ersten bis zur letzten Szene über und nicht mit dem Film. Die Handlung ist herrlich dumm, handwerklich ist der Film total Panne - man zähle nur die Anschlussfehler in den Actionsequenzen - und Shervan glaubt er müsse keine Charaktere schreiben. Wenn er ihnen einfach nur alle Charakterzüge zuschreiben kann, die man mit ihrer Hautfarbe assoziiert.

Heil überstanden hat diesen Film eigentlich nur Robert Z'Dar (Frogtown 2), der Steven Seagal des kleinen Mannes, ansonsten begannen und endeten die Karrieren mit diesem Film. Mark Frazer und Matt Hannon sind aber trotzdem ein großartiges Duo, auch wenn ihre Figuren schrecklich sind und sie selbst noch viel schlimmere Schauspieler. Es bringt aber einfach Spaß ihnen zu zuschauen, wie sie wie kleine Jungs Freude dabei empfinden den Bösen eins auszuwischen. Schön auch, dass beide auch am gerade erst bestätigten Sequel mitwirken werden. Jetzt habe ich noch keine der weiblichen Darstellerinnen erwähnt. Hat seine Gründe. Schließlich spielt keine einzige Frau hier eine tragende oder auch nur etwas wichtigere Rolle. Die Frauen dienen als Bettgesellinnen, bei einigen der unschönsten Erotikszenen ever, mehr nicht. Und wie lustig diese unsagbar schlechten Sexszenen sind ist nicht zu glauben. Überhaupt ist hier alles wahnsinnig komisch und nie kommt Langeweile auf. Dabei sollte ein dermaßen unfähig zusammen geklöppelter Film nicht so gut unterhalten dürfen. Tut er aber und so gibt es eine dicke Empfehlung, auch wenn es ein wirklich schlechter und nicht entschuldbares Stück Filmgeschichte ist.

3 beziehungsweise 9 von 10 Typen, denen man mal die Meinung sagen muss