Samstag, 20. Dezember 2014

Rotkäppchen (1989) [KNM]

Rotkäppchen (1989) [KNM]

Als Fanny (Fanny Lauzier) noch ein kleines Mädchen war trennten sich ihre Eltern. Daraufhin zog ihre Mutter (Pamela Collyer) mit ihr aufs Land, ganz in die Nähe von dem Wald in dem ihre Oma (Teri Tordai) und ihre Urgroßmutter (Margit Makay) ganz abgeschieden leben. Zur Schule muss sie auch nicht mehr da sie Daheim gelehrt wird und so bleibt ihr viel Zeit um allein im Wald herumzutollen. Dabei entdeckt sie viele Tiere wie zum Beispiel den Wolf mit dem sie auf telepathische Weise kommunizieren kann. Dann ist da noch ein Zauberbaum im Wald und außerdem lernt sie nicht nur Nicolas (Dávid Vermes) kennen, der in ihrem Alter ist, sondern auch noch einen Ornithologen der ebenfalls im Wald wohnt.

Diese moderne Rotkäppchen Verfilmung war der neunte Teil der kanadischen “Tales for all” Reihe. Die ungarische Regisseurin Márta Mészáros setzt das klassische grimmsche Märchen modern um und passt es auf Probleme unserer Gesellschaft an. Ökologie kommt zur Sprache und auch das Fannys Mutter alleinerziehend ist bekommt später eine wichtige, leider aber zugleich undurchdachte und recht wirre Bedeutung. Schon sind wir mitten in den Problemen dieses Fernsehfilms. Der Film ist vollgepackt mit Anspielungen und Metaphern auf die heutigen Probleme unserer Zeit. Dies wird kombiniert mit einer Coming of Age Geschichte deren Konflikte oft erzwungen wirken. Beides ist nicht wirklich durchdacht und ist sehr klobig und schwergängig geschrieben. Hinzu kommt noch, dass die meisten Kinder das meiste nicht verstehen werden, da das Drehbuch erstens sehr schludrig geschrieben wurde und anderes für jüngere Zuschauer einfach noch zu kompliziert ist.

 Fanny Lauzier spielt ihre Rolle ganz akzeptabel. Allerdings ist sie bei weitem keine gute Schauspielerin und ihre Figur erschwerend auch noch teilweise unerklärlich sprunghaft. Leider gibt es noch ein paar weitere Plotholes, die die Handlung zusätzlich verworren und unlogisch gestalten. Darunter haben vor allem die beiden männlichen Rollen zu leiden, die so nur wenig Sinn und Daseinsberechtigung haben. Was man “Abschied vom Zauberwald” aber lassen muss, ist seine handwerklich sehr gekonnte Art. Ein paar Szenen, zum Beispiel eine in der der Wolf durch den Wald hetzt, sehen einfach toll aus. Manchmal rutscht das Ganze sehr ins künstlerische ab, was allerdings nie aufgesetzt oder bemüht wirkt.

In der "Winter Wonderland Box" sind nicht nur dieser Film, sondern auch "Die Schneekönigin", "Wer an Wunder glaubt" und "Ein Grossvater zu Weihnachten" auf einer Disc enthalten.

4 von 10 hechelnde Eulen