Dienstag, 25. Oktober 2016

Ghost in the Shell #1 (Egmont)

Ghost in the Shell #1 (Egmont)

2029 in Japan: Die Sondereinheit Public Security Section 9, eine Anti-Terror Einheit, die ebenfalls mit der Abwehr von Cyberterrorismus vertraut ist bekommt es mit ihrem bis dato schwersten Fall zu tun. Angeführt vom Boss Daisuke Aramaki und der Majorin Motoko Kusanagi sind sie dem Puppetmaster auf der Spur. In der Zukunft ist es nämlich alltäglich, dass Menschen mit cybernetischen Gliedmaßen, Organen und sogar Cyberbrains ausgestattet werden. Diese elektronischen Hirne befinden sich in den sogenannten Shells und genau die kann der Puppenspieler hacken. Dadurch bringt er seine Opfer vollkommen unter seine Kontrolle und manipuliert sie so, dass sie für ihn und seine unbekannten Auftraggeber verbrechen begehen.

Schon seit einigen Jahren ist die deutsche Veröffentlichung von Masamune Shirows Kultmanga „Ghost in the Shell“ nur noch gebraucht und meist zu unangebrachten Preisen zu bekommen. Da Hollywood sich nun aber die Rechte geholt hat und nächstes Jahr die Verfilmung veröffentlichen wird, die schon vor release aus guten Gründen für viel Kritik gesorgt hat, bringt Egmont den Manga in einer neuen, sehr schönen Version heraus.

Erstmals bekommt ihr die Geschichte in der originalen Leserichtung und in einem Band. Zudem verfügt das Hardcover Buch über 60 Farbseiten und einen neuen Epilog von Shirow. Zudem werden auch Band zwei und drei erstmalig in einem einheitlichen Format erscheinen. Zudem wurde das Artwork komplett restauriert und sieht nun besser als je zuvor aus. Das Alter sieht man dem Manga jedenfalls nicht unbedingt an was auch an Shirows wunderschönen und geschmeidigen Bewegungsabläufen liegen mag. Zur Geschichte muss vermutlich nicht mehr allzu viel gesagt werden und alle die sie noch nicht kennen sollen auch weiterhin nicht gespoilert werden. Inhaltlich lässt sich der Manga als kraftvolle Mixtur aus Cyberpunk, Politik, Philosophie und sexy Action beschreiben. Auch heute hat Shirows Zukunftsvision nichts von ihrer Aktualität verloren. Im Gegenteil: Heute wirken viele Elemente seiner Dystopie gar nicht mehr so unwahrscheinlich und weit hergeholt. Was damals nämlich noch paranoid und total überspitzt wirkte ist zu Teilen heute Realität geworden. Somit wird die Geschichte vielleicht sogar noch erschreckender als damals.


9 von 10 vergrößerte Zellen