Freitag, 13. Juli 2012

Der Bulldozer (1979) [Eurovideo]

Der Bulldozer (1979) [Eurovideo]

Nachdem einige Drogenfahnder bei der Bearbeitung eines Falls von einem Killer eliminiert wurden, rufen die Vorgesetzten den Karatechampion Matt Logan auf den Plan. Dieser soll den Fahndern Selbstverteidigung beibringen und ihnen bei den Ermittlungen helfen. Denn auch der Mysteriöse Killer bedient sich asiatischer Kampfkünste. Immer wieder gelingt es dem Killer jedoch zu fliehen und so langsam keimt der Verdacht auf, dass sich in den Reihen der Ermittler eine undichte Stelle befinden muss.

Keine Panik! Ich werde mich hüten in diesem Review auch nur einen der unzähligen, tausendfach gehörten Chuck Norris Witze unterzubringen. Ihr könnt also getrost weiterlesen.

„A Force of One“ aus dem Jahr 1979 ist ja nun seit einiger Zeit auch ungeschnitten in Deutschland erhältlich und Eurovideo bringt den Titel dieser Tage neu heraus. Wie bei so vielen Filmen, die über die Jahrzehnte auf den Index gewandert sind oder nur gekürzt erhältlich waren, frage ich mich auch bei diesem Film wieder, was genau die Gründe dafür gewesen sein dürften. Denn keiner der Schnitte macht wirklich Sinn. Zwar beinhalten die Szenen nichts, was irgendwie fürs Verständnis wichtig gewesen wären, aber eben auch nichts, was es erforderlich macht, sie zu entfernen. Ich mein in der einen Szene kokst ein Gangster aber das empfinde ich nicht als problematisch. Schließlich zeigt der Film den Charakter als eindeutig schlechten Menschen und Bösewicht, somit wird die Möglichkeit der Identifikation genommen und keiner , außer ein paar stark Verwirrter, würde auf die Idee kommen es ihm gleich zu tun. Aber sei es drum, kommen wir lieber zum Film an sich.

Was zur Hölle ?!?
Das, was dem Zuschauer hier geboten wird ist eine Mischung aus Krimi und seichter Action. Der leider keines der beiden Genres wirklich gut in Szene setzt. Dafür is der Krimi-Anteil nicht spannend genug und der Action-Anteil zu zahm. Da hätte es dem Film sicherlich gut getan, wenn der Fokus deutlicher auf einem der beiden Teile gelegen hätte. So bleibt leider nur ne krude, zusammenhanglos wirkende Mischung übrig, die nicht so recht überzeugen kann.
Die Kampfsequenzen sind auch leider nicht so richtig spektakulär. Zwar gibt es einige nette Moves zu sehen, aber die Art wie die Kämpfe in Szene gesetzt sind, nehmen dem Ganzen ganz viel Dynamik. Nervig sind auch total übertriebene Zeitlupeneffekte, die von Zeit zu Zeit eingebaut wurden. Die sehen nämlich in den meisten Fällen eher willkürlich und lächerlich aus.

Der Cast schlägt sich meiner Meinung nach jedoch ganz gut mit soliden Leistungen. Ron „Super Fly“ O'Neal hat mir hierbei am Besten gefallen, aber auch Jennifer O'Neill weiß zu überzeugen. Chuck Norris hingegen ist der geborene Anti-Schauspieler. Hölzern und blass stapft er durch die Szenen und wartet darauf endlich mal n bisschen losprügeln zu dürfen. Klar ist mir bewusst, dass man , wenn man sich nen Chuck Norris Film ansieht keine Glanzleistungen erwarten darf, aber grade in den Ermittlungsszenen fällt der gute Herr Norris doch sehr negativ auf.

Was sie hier im Bild nicht sehen: In Matt (Chuck Norris)  brodelt es
Ich wünschte ich könnte mehr zu diesem Film schreiben, aber leider gibt der einfach nicht viel her.
Norris Fans werden eh zugreifen und allen anderen rate ich lieber vorher mal nen Blick zu riskieren.

Auf der DVD befindet sich im Übrigen noch ein Audiokommentar von Regiesseur Paul Aaron.
Leider muss ich sagen, dass das Cover der DVD schon ziemlich schlecht aussieht, da haben andere Veröffentlichungen gezeigt, dass es wesentlich besser geht.
Technisch geht das Ganze aber voll klar, das Bild is für nen Endsiebziger Streifen nett anzusehen und auch der Sound kann überzeugen.

5,5 von 10 Roundhouse Kicks