Montag, 24. Juni 2013

The Extinction Parade #1 (Avatar)

The Extinction Parade #1 (Avatar)



In Südostasien bricht eine Epidemie aus, die aus gesunden Menschen die Subdead entstehen lässt. Dabei handelt es sich ganz simpel gesagt um Zombies. So was ist aber schon ein paar mal vorgekommen und die Menschheit wird es wohl auch dieses mal überstehen. Doch nach und nach fallen ganze Länder dem Virus zum Opfer. Bald leben in Burma nur noch Zombies, Vietnam folgt, genauso wie Malaysia und die Philippinen. An diesem Zeitpunkt fängt die geheime Vampirrasse an sich sorgen zu machen. Die Zombies sind nämlich drauf und dran ihre Nahrungsmittel auszurotten. Also müssen sie eingreifen und die Menschheit retten oder verhungern.

Max Brooks hat mit seinem Zombie Survival Guide und mit World War Z zwei der mit Abstand besten und interessantesten Zombieromane überhaupt erschaffen. Meine Erwartungen an seine Comicreihe “The Extinction Parade” waren daher ziemlich hoch, schließlich kann man auch nur auf diesen Comic hoffen, schließlich gibt es keine Chance das die World War Z Verfilmung auszuhalten sein könnte.

Leider wurde ich vollkommen enttäuscht. Brooks versucht nicht mal ansatzweise seine Art zu schreiben aufs Comicmedium anzupassen. Fast jede Seite wird stark mit inneren Monologen voll geballert und zwar so sehr, dass der Comic von der ersten bis zur letzten Seite absolut kein Tempo bekommt. Die Prämisse der Geschichte ist zwar eigentlich ganz okay, aber schon allein durch die niedrige Geschwindigkeit des Ganzen hat man schon ab der dritten Seite keine Lust mehr sich durch den Buchstaben Wust zu arbeiten. Dass die Charaktere auch noch öde sind hilft nicht gerade weiter.

Was man Brooks aber auch hier wieder hoch anrechnen muss ist seine gewissenhafte Recherche. Wie gesagt spielt der Comic in Südostasien. Alles fängt in Kuala Lumpur, vor den Petrona Towers an. Wie für Brooks typisch ist alles verdammt genau recherchiert. Davon ging dann für mich auch inhaltlich der einzige Reiz aus. Trotzdem ist alles so verdammt lahm.

Wir befinden uns in einem Horrorcomic von Avatar, was bedeutet das die Gewalt deftig inszeniert wird. Dafür war dann auch Raulo Caceres (Crossed #3: Psychopath) zuständig, der wie zu erwarten so viel Gore zeigt wie ihm möglich ist. Leute werden auseinandergerissen, gammeln und schimmeln vor sich hin. Den Härtegrad von Crossed erreicht man damit zwar nicht, dafür reicht es aber immer noch vollkommen für jeden Gorehound aus. In der Gestaltung der Seiten lässt er sich oft auch so seine Freiheiten. So sind die Panelbegrenzungen während der Szenen im Dschungel Ranken und bäume und auch ansonsten gibt es ein paar nette Widescreen Panel und Splashpages. Total strange ist auch noch eine Szene die uns blumig zeigt wie die Befruchtung einer Eizelle funktioniert. Kann man sich mal anschauen. Inhaltlich trotzdem nicht ausreichend. Wenn es irgendein trashiger Horrorcomic wäre, würde ich nicht so meckern, aber von einem Autor wie Max Brooks sollte man doch mehr erwarten können.

5 von 10 extrem kitschige Vampire