Samstag, 10. August 2013

Dragonball Z - Box 1/10 (1989-1990) [Kazé]

Dragonball Z - Box 1/10 (1989-1990) [Kazé]

Fünf Jahre ist es nun her, dass Son Goku (Tommy Morgenstern) den Oberteufel Piccolo (David Nathan) besiegt und somit die Welt vor seiner Terrorherrschaft rettete. Seitdem ist viel passiert. Goku ist wieder in den Wald gezogen, wie die alte Hütte seines verstorbenen Großvaters steht. Jedoch wohnt er dort nicht mehr alleine, sondern mit seiner Ehefrau Chi Chi (Julia Ziffer), mit der er nun auch einen fünfjährigen Sohn hat. Der Kleine trägt den Namen von Gokus Großvater Son Gohan (Sandro Blümel). Alles scheint friedlich zu sein und um den schönen Tag zu nutzen möchte Goku mit seinem Sohn zu Muten Roshi (Karl Schulz) fliegen und ihm und den anderen seinen Sohn vorstellen. Nach einem großen “Hallo” muss die illustre Truppe allerdings feststellen, dass der Erde erneut großes Unheil bevorsteht.

Vom Himmel fällt eine Weltraumkapsel und mit ihr der mächtige Alienkrieger Radditz (Tobias Kluckert) auf den Planeten. Bei ihm handelt es sich um einen der drei letzten Saiyajin, eine brutale kriegerische Rasse, die ihren Lebensunterhalt damit verdient fremde Planeten zu erobern, die Einwohner zu töten und den Planeten dann zu verhökern. Da sie die mächtigsten Kämpfer des Universums sind, müssen sie sich um Gegenwehr nicht allzu große Sorgen machen. Es ist sogar so, dass sie sogar Babys ins All schießen um eher ungefährliche Planeten zu erobern. Genau so einer ist auch die Erde und als unsere Helden sich den buschigen Affenschwanz von Radditz ansehen wird ihnen einiges klar. Einst wurde auch Son Goku als Baby zur Erde geschickt um den Planeten zu unterwerfen. Allerdings hat er sich noch als kleines Kind den Kopf gestoßen und wurde von einem gutherzigen alten Mann zu einer gutherzigen Person erzogen.

Son Goku ist also ein Alien und Radditz kleiner Bruder. Sein wahrer Name lautet Kakarott und nun soll er Radditz dabei behilflich sein die Erde zu verkaufen. Da er sich allerdings weigert die unschuldigen Bewohner des Planeten zu töten, entführt der böse Bruder Son Gohan und erpresst unseren Helden damit. Verzweifelt weiß er nicht mehr was er tun soll, doch da kommt Hilfe von unerwarteter Seite. Sein ehemaliger Erzfeind Piccolo tritt auf die Bildfläche und greift ihm unter die Arme. Gemeinsam besiegen sie den Invasoren zwar, wobei Goku allerdings auch getötet wird. Da nun aber die beiden letzten Kämpfer seiner Rasse auf dem Weg zur Erde sind, die noch viel stärker als der beinahe unbesiegbare Radditz sind, bleibt Goku aber erst einmal in der Hölle um dort auf Meister Kaios (Rüdiger Evers) kleinen Höllenplaneten zu trainieren. Seine Freunde sollen ihn erst in einem Jahr mit den Dragonballs wiederbeleben, nämlich wenn Vegeta (Santiago Ziesmer) und sein Untertan Nappa (Gerald Paradies) angekommen sind. Währenddessen trainiert Piccolo den kleinen Gohan und Kuririn (Wanja Gerick), Chao-Zu (Julia Blankenberg), Tenshinhan (Julien Haggege), Yamchu (Karlos Hackenberger) und Yajirobi (Eberhard Prüter) werden zu Gott (Rainer Doering) und Popo (Michael Bauer) in den Himmel eingeladen um dort neue Kampftechniken zu üben. Doch werden diese Bemühungen ausreichen um die drohende Eroberung durch das brutale Duo zu verhindern?

Nach dem unglaublich großen erfolg von Dragonball, legte Mangaka Akira Toriyama gleich im Anschluss an seine erste abgeschlossene Serie um die Drachenbälle mit der zweiten Serie: Dragonball Z. In der Zeit von 1989–1996 brachte es die Anime Adaption des Erfolgmangas auf geschlagene 291 Folgen die 2001 den Weg auch endlich ins deutsche Fernsehen gefunden hatte. Hier soll es um die ersten 35 Folgen und somit um die erste Staffel, die Saiyajin Saga gehen.

Diese Saga setzt fünf Jahre nach dem Finale von Dragonball an und führt von dort an die Serie gekonnt fort. Den Part des kindliche Goku übernimmt nun der kleine Son Gohan, der ähnlich naiv ist, wie sein Vater in seinem Alter war, dafür ist er aber schüchterner, ängstlicher aber auch intelligenter. Er hat zwar eine große Veranlagung zum Krieger, will aber, genau wie seine Mutter es von ihm erwartet, ein großer Gelehrter werden. Nach den ersten Episoden ist die Serie schon ganz schön auf den Kopf gestellt. Piccolo wird zum heimlichen Held der Staffel und kümmert sich für seine Verhältnisse rührend um das kleine Kind. Zur selben Zeit haben wir herausgefunden, dass Goku ein Alien ist und vom mittlerweile zerstörten Planeten Vegeta stammt und auch, dass Gott ebenfalls ein Alien ist und vom Planeten Namek kommt, der wohl die Wiege der Dragonballs war. Dem Zuschauer wird also eine doppelte Superman Origin geboten.

Während Gohan sich während seines Trainings durch die Wildnis kämpft und allerlei in sich abgeschlossene Abenteuer erlebt, kämpft Goku sich durch die Hölle auf dem Weg zu seinem neuen Trainer Kaio. Unter den ersten 35 Folgen sind ganze 11 Filler Episoden, also Episoden die auf keinem der Manga Kapitel basieren, für die Handlung unwichtig sind und im Grunde nur dazu dienen dem Mangaka etwas Zeit Vorsprung gewähren. Meistens sind die Filler Folgen ja eher mittelprächtig, hier allerdings passen sie super rein. Denn erstens fangen die Folgen, die sich auf Gohans kindliche Abenteuer konzentrieren das Feeling der ersten Serie sehr gut ein und zweitens soll ja ein ganzes Jahr während des Trainings vergangen sein, was durch die Anzahl von Abenteuern schon stimmiger wirkt als im Mange. Außerdem bringen gerade diese Folgen wieder etwas Humor in die Sache nachdem es ziemlich düster beginnt und danach auch äußerst hart und auch emotional weiter geht.

Neben den Saiyajins werden hier noch die Pflanzenmänner eingeführt, die vor allem Spielern der Dragonball Games ale Kanonenfutter bekannt sein sollten. Mit Meister Kaio gibt es einen weiteren Comic Relief Charakter und dank ihm so manche alberne Trainingsmontage. Auf Humor und Action alleine könnt ihr euch diesmal nicht einstellen, denn es wird gleich zu Beginn der Serie sehr dramatisch werden. Schon in der ersten Staffel sterben unsere Helden wie die Fliegen, verlieren Gliedmaßen und blutig wird es auch immer wieder. Zimperlich geht es in jedem Fall nicht zu. Toriyamas Charakterdesigns sind wie gewohnt wieder auf dem Punkt. Die Bösen sehen sau fies und die guten sind meist putzige und sofort liebenswürdige Figuren.

Technisch ist die Serie kein Highlight und stellenweise wohl nur Standardware. Schlecht oder minderwertig sind die Animationen trotzdem nicht. Und was ihnen manchmal an Gelenkigkeit fehlt, machen die tollen Designs vollends wett. Die deutsche Synchro ist nicht mehr ganz so ikonisch wie in der ersten Serie, aber dennoch zum Großteil wohl besetzt. Tommy Morgenstern ist zum Beispiel eine perfekte Besetzung für den erwachsenen Son Goku, mit David Nathan hat man einen der heute am gefragtesten Sprecher für Piccolo gewinnen können. Die keifende Julia Ziffer ist auch ganz groß und die Bösewichte sind mit Tobias Kluckert und Santiago Ziesmer, beziehungsweise Oliver Siebeck perfekt besetzt. Im direkten Vergleich zur ersten Serie kann Karl Schulz als Muten Roshi keinesfalls mit Heinz Ostermann konkurrieren. Eberhard Prüter passt absolut nicht zu Yajirobi und am schrecklichsten ist die neue Stimme von Meister Quitte, die der großartigen Katze alle würde nimmt. Abgesehen von diesen kleinen Abstrichen ist die deutsche Tonspur aber eine runde Sache.

Der Ton ist also gut, nur leider fehlt hier der japanische O-Ton, was für Fans schon ein großes Manko darstellen wird. Ansonsten sei noch gesagt, dass die Bildqualität nicht gerade das Gelbe vom Ei ist. Gerade die frühen Episoden sehen zu Zeiten schrecklich aus. Fängt sich auf den späteren DVD’s aber allmählich. Apropos DVD’s. Davon sind hier sechs Stück in einem hübsch gestalteten Digipack enthalten. Dieses findet gemeinsam mit einem 26-seitigen Booklet Platz in einem stabilen Schuber. Zwar fehlt O-Ton und andere Extras, dafür gibt es aber ein Booklet mit schönen Artworks, Charakterinformationen und einem Episoden Guide. Leider gibt es auch hier wieder nur die zensierte TV-Variante.

Über 9.000 von 10.000 explodierende Kräftemesser