Montag, 7. Oktober 2013

Plutonium Baby (1987)

Plutonium Baby (1987)

Weil sie während ihrer Schwangerschaft ständig radioaktiver Strahlung ausgesetzt war, schließlich arbeitete sie damals in einer nuklearen Versuchslabor, kam ihr kleiner Danny (Ciaran Sheehan) schon kontaminiert zur Welt. Noch als er klein war starb seine Mutter an ihrer Verseuchung und so wächst der junge abgeschirmt vom Rest der Welt bei seinem Großvater auf. Alles ändert sich als an einem schicksalhaften Tag vier Camper in die Gegend kommen. Diese werden zuerst von einem mutierten Hasen attackiert, dann kommen böse Gangster die Dannys Großvater töten, dann kommt Dannys tote Mutter als Toxic Mama zurück, die darauf einige der Gangster tötet, dann kommen andere Gangster, die die beiden weiblichen Camper entführen, dann geht deren Fluchtwagen kaputt, dann sind die Camper wieder vereint, dann tötet Mutti die anderen Gangster, dann werden zwei der Camper getötet und die anderen beiden Nehmen Danny mit nach Manhattan. Außerdem sperrt Mutti noch einen Gangster in ein Atommüllfass. 10 Jahre später beginnt aber der wahre Horror erst richtig los.

Klingt ziemlich bescheuert, aber genauso passiert es. Zwischen all diesen Ereignissen gibt es auch nichts was alles zusammenhält. Respekt bekommt der Film aber von mir dafür, dass man nach der ersten Hälfte einfach Schluss macht und dann gleich das Sequel beginnt. Aber auch hier ist von dem Namensgebenden Plutonium Baby keine Spur. Aus dem Plutonium Vierzehnjährigen ist mittlerweile der Plutonium 24-jährige geworden und abgesehen von einer pulsierenden atomaren Blubberblase ist alles okay. Aber dann will sich der nun auch mutierte Gangsterboss an ihm rächen.

Während des ersten Teils des Films ist der Film wenigstens noch unfreiwillig komisch, in der zweiten Hälfte ist er leider nur noch absichtlich nervig. Abgesehen von dem viel zu vollgepackten Plot, der so sprunghaft und verworren ist, dass man doch ein wenig lächeln muss, ist vielleicht noch die Sockenpuppenhasenmutation ganz nett und auch die Effekte und Make-Ups sind nichts besonderes aber doch ganz ordentlich. Alles andere wurde dafür total verkackt. Am absurdesten ist der Soundtrack der nie passt und für ein paar der absurdesten Übergänge überhaupt sorgt.

Ein Großteil der frappierenden Probleme wird wohl daher kommen, dass man nach der ersten Drehwoche den Regisseur gefeuert hat und aus Protest ist mit ihm auch der Rest der Crew gegangen und alles was dann noch fehlte hat der Produzent dann in Eigenregie zusammen geschustert. Cool ist überigens noch, dass man während der Szenen in Manhatten an ein paar Kinos vorbei kommt und in einem dieser Lichtspielhäuser lief zur Zeit Chopping Mall. Wie viel lieber hätte ich zu diesem Zeitpunkt Chopping Mall gesehen.

Plutonium Baby sollte eigentlich ein echt leichtes Projekt sein. Man nimmt ein schmieriges Animatronic Baby und lässt es dumme Teenager umbringen. Absolut kein Oscarmaterial, aber wenigstens ein amüsanter Slasher. Wie man daraus so einen Film machen konnte wie er es letztlich wurde und wie man es schafft so einen Film derart öde zu gestalten ist mir ein Rätsel. Ich spreche also eine klare Warnung aus, wer aber doch neugierig ist, wurde zumindest gewarnt.

2,6 von 10 runter geschlungene Fische