Fritz the Cat (1972)
Der Kater Fritz studiert Soziologie in den USA der 60‘er Jahre. Eine wilde Zeit, vieles befindet sich gerade im Umbruch und so lässt auch sein Leben eine klare Linie vermissen. Nachdem er freie Liebe genießen wollte ist er in die Hippie Drogenszene gerutscht und merkt bald das es so nicht weitergeht. Er schmeißt sein Studium da er sein Leben nicht mehr verschwenden will und den Klassenkampf nicht studieren will sondern aktiv daran beteiligt sein möchte. Er begibt sich in die Slums zu den Krähen wo er einen kleinen Bürgerkrieg los tritt. Als ihm das zu heikel wird versucht er zu fliehen und in einer anderen Stadt in die Künstlerszene zu kommen, auf dem Weg gerät er aber in die Strukturen der Hells Angels. Wie gesagt wilde Zeiten.
Ralph Bakshis (Die Welt in 10 Millionen Jahren) Verfilmung von Robert Crumbs Kultcomics handelt zwar die gesamte Zeit von Politik und Klassenkampf, hat aber nichts politisches an sich. Es werden nach und nach einige Subkulturen einer revolutionären Zeit gezeigt, aber auch das nur extrem überspitzt und Klischee überladen. Mit den Comics von Crumb hat das reichlich wenig zu tun und ich kann verstehen warum er den Film hasst. Mich kann er immer wieder gut unterhalten weil er einfach so unendlich fertig ist. Das einzige was Bakshi und Crumb wirklich zu verbinden scheint ist ihr Frauengeschmack. Wie von Bakshi gewohnt ist die Erzählweise sehr hakelig und die Animationen roh und nicht unbedingt hübsch anzusehen. Generell machen Bakshis Filme immer den Eindruck nicht ganz fertig zu sein. Dreckig ist es dabei natürlich auch wieder und politisch unkorrekt sowieso.
Fritz the Cat ist nicht unbedingt in würde gealtert, allerdings kann der Film mich immer noch gut unterhalten. Die Ideen scheinen unendlich und sind nur selten schlüssig oder ergeben Sinn. Im Hintergrund wird’s immer wieder sehr artsy und zusammen wirkt es oft anstrengend und unausgegoren und das ist es sicher auch. Muss man mögen oder eben nicht.
6,8 von 10 erschossene Klos