Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung #43 - Iron Man: Extremis (Hachette)
Dieser Sammelband enthält die Hefte #1-#6 des vierten Iron Man Volumes.
Tony Stark entwickelt grad ein paar neue Verbesserungen für seinen Iron Man Anzug. Außerdem muss er noch ein Interview geben. Es läuft nicht gerade toll für ihn aber es geht voran. Eines Abends lernt der trockene Alkoholiker die Biologin Maya Hansen in einer Bar kennen. Die beiden kommen ins Gespräch und am nächsten Morgen erhält er einen Anruf von Maya, während er einen Iron Man Testflug absolviert. Mayas Firma hat für die Regierung an einem neuen Supersoldaten Serum gearbeitet. Dieses wurde nun von einem der Mitarbeiter gestohlen und an Terroristen weitergegeben. Allerdings funktioniert das Serum noch nicht so richtig und sobald man es einnimmt, beginnt das Gehirn seinen Körper abzustoßen. Alles verschorft sehr schnell und es bildet sich ein neuer Organismus, der unter anderem Feuer speien und noch andere fiese Sachen kann. Natürlich hilft er seiner Bekannten und schickt seinen “Body Guard” Iron Man los um der jungen Frau zu helfen.
Warren Ellis hatte vor seinem Iron Man rund nur wenige Hefte des Helden gelesen. Er wollte dem goldenen Rächer einen Neuanfang schenken und lies daher dessen Backstory unerwähnt und modellierte Seine Origin ein wenig um. In dieser Version wurde Anthony Stark von einer seiner eigenen Minen verletzt, die gegen Al Qaida in Afghanistan eingesetzt wurde. Darauf entführten ihn ein paar der Terroristen und unter Anleitung seines Mentors Ho Yinsen erschuf er in Gefangenschaft den klobigen Prototyp des Iron Man Anzugs. Dabei handelt es sich um eine Veränderung, mit der ich nie ein Problem hatte, weil sie durchaus Sinn macht wenn man das Marvel Universum jung halten möchte. Außerdem handelt es sich dabei um eines von vielen Details aus Extremis die in den Verfilmung wiederverwendet wurden. Außerdem stand der Arc auch Pate für eine Iron Man: Armored Adventures Folge. Eine weitere Neuerung war die Wissenschaftlerin Maya Hansen, die allerdings bis Heute keine wirkliche Bewandtnis für die Iron Man Saga hat. Nach Ellis Run verschwand sie sogar vollkommen spurlos und tauchte erst jetzt durch den Iron Man Titel im Zuge von Marvel Now wieder auf.
Der Arc ist also bei einigen sehr beliebt und genießt auch den Ruf einer der besten Iron Man Geschichten der letzten Zeit gewesen zu sein. Es gibt ihn sogar als Motion Comic auf DVD. Kann sein, aber dann gab es vermutlich nur wenige gute Iron Man Arcs in letzter Zeit. Damit möchte ich durchaus nicht sagen das es schlecht wäre was Ellis hier geschaffen hat, ich lese wie meist sein Writing auch hier sehr gerne, allerdings fehlt Extremis das Besondere. Ohne Frage ein gut geplotteter Arc, der flüssig und spannend zu lesen ist, aber abgesehen davon das man damit die Verfilmungen mit beeinflusst hat, hält sich die Nachhaltigkeit dieser Geschichte doch in Grenzen. Für Einsteiger aber sicherlich ein toller Band, der die Grundlagen des Charakters sehr gut erklärt.
Überhaupt nicht mein Ding sind Adi Granovs “Zeichnungen”. Sein komplett digital, in Photoshop kreierte Artwork lässt Seele und Dynamik vermissen. Jedenfalls hinterlassen Photoshop Comics bei mir immer einen sehr starren und unbeweglichen Eindruck. Andererseits muss man aber auch sagen, dass Granov in dieser Angelegenheit einer der besseren Künstler ist und sein Design für den Film Armor ist ja auch echt gut. Für mich ist der Stil aber trotzdem nichts.
Auch dieser Hardcover Band kommt wieder mit einer Einleitung von dem Panini Herrn. Auf eine Zusammenfassung der Dinge wurde hier verzichtet, da hier ja eine neue Origin enthalten ist. Als Bonus gibt es ein paar Designbeispiele für die verschiedenen Iron Man Armors, die es so in den letzten Jahrzehnten gab, zudem noch ein Paar Infos zu Warren Ellis und ein kurzes Interview mit Adi Granov. Die Verarbeitung ist insgesamt wieder okay, nur die Wellenproblematik ist immer noch vorhanden. Da aber so viele so extrem darüber meckern, kann ich mir nicht vorstellen dass auch die nächsten Bände noch diese Problematik aufweisen werden.
6,6 von 10 Geister des 20. Jahrhunderts