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Vermutlich kennt jeder den faulen Büroarbeiter Gaston, der bei den Spirou Comics für die Leserbriefe zuständig war. Während alle Kollegen Angst vor der nächsten Deadline hatten, verbrachte er seine Zeit lieber damit Dinge zu erfinden um von der Arbeit verschont zu bleiben, anstatt sie einfach zu erledigen. Was aber viele nicht wissen, ist dass er noch einen kleinen Neffen hat. Der kleine Gastoon sieht seinem Onkel nicht nur ziemlich ähnlich, sondern tickt auch ähnlich. Und so hat auch die kleine Variante von Gaston nichts als Blödsinn im Sinn. Er und seine Freunde machen täglich Ärger in der Schule, mobben ihren armen Lehrer Herrn Lämmerhirt und so richtig chaotisch wird es dann spätestens, wenn Gastoon eine der Erfindungen seines Onkels anschleppt. Jedenfalls wird es nie langweilig.
Ebenfalls genauso wie sein Onkel, erlebt Gastoon seine Abenteuer in einseitigen Strips. Anstatt im Büro tummelt er sich, meist nicht ganz freiwillig, in der Schule. An sich hat der kleine Bengel schon genug freche Streiche auf Lager, aber manchmal bekommt er sogar noch Erfindungen von seinem Onkel. André Franquin hat die kleine Variante von Gaston schon damals miterfunden, die Strips in diesem Band sind aber Brandaktuell und vom bekannten Szenaristen Yann und dem Vater und Sohn Léturgie Gespann erdacht. Zwar sind die einzelnen Strips durchaus unterhaltsam und zum Teil auch urkomisch, die Gagdichte und vor allem das fantastische Timing von André Franquin wird leider nicht erreicht. Genauso vermisse ich die sehr persönlichen Momente, die Franquin immer wieder eingebaut hat, zum Beispiel wenn er seine Depressionen und ähnliche in die Strips mit einfließen hat lassen. Schade ist auch, dass es keinen Gastauftritt von Gaston oder seinen Haustieren gibt. Vor allem von seiner Möwe bin ich ja ein riesen Fan. Trotzdem sehr lustig, kommt aber nicht an die alten Gaston Strips des Marsupilami Erfinders heran.
Die Zeichnungen sind sehr stimmig. Gastoon sieht putzig aus und seine Kumpel noch etwas mehr. Der Cartoon Stil ist simpel aber wirksam und lässt die optischen Gags richtig komisch erscheinen. Zudem gibt es noch immer wieder kleine Anspielungen auf andere Comic und Cartoon Figuren. Zum Beispiel gibt es ein Pikachu Plüschtier, Cars Autos, einen Totoro Regenschirm, ein Marsupilami, Gorillaz Poster, Raving Rabbids und noch einiges mehr zu entdecken. Das Suchen nach diesen kleinen Dingen bringt fast so viel Spaß, wie die Gags selbst. Gastoon kommt nicht an den guten alten Gaston heran, kann aber trotzdem für so manchen Lacher sorgen und insgesamt recht gut unterhalten. Allerdings funktionieren bei weitem nicht alle Pointen.
6,7 von 10 fiktive Pelztiere
