Ruanda - The day god walked away (2009) [I-ON NewMedia]
Ruanda im Jahre 1994 irgendwann zwischen April und Juli:
Die Junge Mutter Jacqueline (Ruth Nirere) und ihre zwei Kinder gehören der Tutsi-Minderheit an und müssen vor den mordenden Angehörigen der Hutu-Mehrheit fliehen. Die Hilfskräfte aus Europa verlassen das Land, aber wie circa 800.000 andere Tutsi können Jacquelines Kinder nicht überleben. Sie selbst schafft es aber im Dschungel zu verschwinden. Panisch und traumatisiert versteckt sie sich im Unterholz bis sie nach ein paar Tagen einen Mann trifft der ebenfalls auf der Flucht ist. Zusammen verschanzen sie sich im Wald und warten darauf das Gott zurück nach Ruanda kommt um dem Wahnsinn ein Ende zu bereiten.
„Ruanda - The day god walked away“ erzählt anhand des Schicksals einer Person den Schrecken des Genozids in Ruanda. Nur mit Laiendarstellern hat der belgische Regisseur Philippe Van Leeuw ein eindringlich und sehr ruhig erzähltes Drama erschaffen das ohne viel Aufwand starke Bilder erzeugt die den Zuschauer schnell mitreißen können. Im Besonderen Ruth Nirere, die ebenfalls noch nie vor einer Kamera stand, aber in Ruanda eine Bekannte Sängerin ist, kann völlig überzeugen und spielt fantastisch. Ein Teil ihrer Glaubwürdigkeit kommt sicher daher das sie den Genozid auch wirklich miterlebt hat, worauf der Regisseur beim Casting großen Wert gelegt hat.
Der Film erscheint als #20 des Störkanals und daher wie üblich im hübschen Digipack samt Booklet. Das Booklet bietet neben einem interessanten Interview mit dem Regisseur Philippe Van Leeuw einige Informationen zum Völkermord in Ruanda. Die DVD selbst hat neben dem Trailer leider keinerlei Extras. Schade, gerade hier hätte ich einen Audiokommentar und Interviews mit den Schauspielern sehr interessant gefunden.
8 von 10 Punkte