Hausfrauen-Report Teil 4 (1974) [WVG Medien]
Zum nunmehr vierten Mal deckt Sexreporter, manch einer würde auch Bumsologe zu ihm sagen, Bernd Mittler (Gernot Möhner) die Wahrheit auf. Die Frage die im Raum steht ist immer noch die gleiche: Warum gehen so viele deutsche Hausfrauen fremd? Während seine Frau daheim auf die immer größer werdende Familie aufpasst, ist er mit dem Zug auf den Weg nach Hamburg. Im selben Abteil wie er sitzen ein Geschäftsmann, ein Priester, eine zänkische Omi, ein Staatsanwalt und eine junge Studentin. Jeder hat ein paar Anekdoten zum Thema zu erzählen. Und wieder kommen wir der Wahrheit unter deutschen Ehebette etwas näher.
Während die ersten drei Teile noch ihren Reiz hatten, flacht der vierte extrem ab. Es fängt ja schon damit an das nur noch Herr Mittler zu sehen ist. Denn seine Frau muss ja jetzt daheim bleiben, da sich Nachwuchs ankündigt. Wirkt erst noch etwas blöd, doch was zu Beginn noch dezente emanzipatorische Untertöne hatte und zumindest durch den vorgetäuschten Aufklärungscharakter noch etwas mutig und frech war ist mit diesem Teil zwar noch frivol, jedoch zeitgleich erzkonservativ. Der ganze Teil wirkt peinlichst spießbürgerlich. Der Humor resultiert diesmal lediglich aus dem Vorspulen einiger Szenen und dümmlichen Akzenten. Außerdem wirkt der Film feindselig an den Stellen an dem laue Witzchen über andere Kulturen und Sexualformen gerissen werden. Was bisher eher unschuldig und mit einem Augenzwinkern vorgetragen wurde, erscheint diesmal bösartig und gemein zu sein. Lustig ist der Report von Quirin Steinar (Zwei Rebläuse auf dem Weg zur Loreley) jedenfalls keinesfalls und auch die Erotik hält sich stark in Grenzen.
Das lustigste, nämlich die realen Interviews die Bernd sonst immer in München geführt hatte, fehlen diesmal auch. Bei den Darstellern sind mit Klaus Münster (Liebesmarkt), Elisabeth Volkmann (Charlys Nichten), Josef Moosholzer (Die liebestollen Apothekerstöchter), Rinaldo Talamonti (Graf Porno und die liebesdurstigen Töchter), Ulrike Butz (Krankenschwestern-Report), Puppa Armbruster (Magdalena, vom Teufel besessen) und natürlich auch Gernot Möhner (Hausfrauen-Report 1: Unglaublich, aber wahr) alle wichtigen Namen dabei. Leider kann keiner von ihnen dem Film irgendwie weiterhelfen. Schade um die Zeit, die man mit der Chose verschwendet.
Die Bildqualität ist sehr gut und der DVD liegt wie immer das passende Booklet bei. Hinzu kommt noch der bekannte Schwung an Trailern. Nämlich: “Hausfrauen-Report Teil 6“, “Gestatten, Vögelein im Dienst“, “Jagdrevier der scharfen Gemsen“, “Aus dem Tagebuch einer 17-jährigen“, “Gefährlicher Sex frühreifer Mädchen", "Die heißen Nächte der Josefine Mutzenbacher“, “Liebesvögel“, “Zwei Kumpel in Tirol“, “Hausfrauen-Report Teil 4“, “Wenn Mädchen mündig werden“, “Die munteren Sexspiele unserer Nachbarn” und der Alpenglühn TV Werbespot.
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