Montag, 1. April 2019

Ich bin eine Spinne, na und? #1 (Manga Cult)


Ich bin eine Spinne, na und? #1 (Manga Cult)

Eine junge Schülerin, introvertiert, clever, aber ein wenig merkwürdig kommt bei einer Explosion in ihrer Schule ums Leben. Der stechende Schmerz lässt nach und bald kommt sie wieder zu Bewusstsein. Jedoch erwacht sie nicht in der Schule oder im Krankenhaus. Nicht mal der Himmel oder die Hölle waren ihr vergönnt. Stattdessen schält sie ihre acht Beine aus einem Ei und findet sich mitten in einem Spinnennest wieder. Auch wenn es ihr zuerst ein wenig schwer fällt ihr ungewöhnliches Schicksal zu akzeptieren, denkt sie sich schon bald: „Ich bin eine Spinne, na und?“


Basierend auf einem Roman von Okina Baba zeichnete Asahiro Kakashi nach Charakterdesigns von Tsukasa Kiryu die Manga Reihe „Ich bin eine Spinne, na und?“. In den letzten Jahren versuchen sich Autor*innen und Verlage, vor allem im Mangabereich, gegenseitig mit absurden Titeln zu übertrumpfen. Eigentlich ein Spiel, das ich ungern mitspiele, aber bei „Ich bin eine Spinne, na und?“ war es dann doch so absurd und irgendwie auch ansprechend, dass ich einfach einen näheren Blick riskieren musste.

Und wirklich enttäuscht wurde ich eigentlich nicht. Es handelt sich um einen Abenteuer/Fantasy Manga mit vielen lustigen Elementen und einer gehörigen Portion Online-Rollenspiel. Die Geschichte wird kurzweilig erzählt, wobei lediglich die Videospielelemente das ganze etwas unnötig in die Länge ziehen können. Ansonsten ist das Abenteuer der kleinen Spinne jedoch unterhaltsam. Trotzdem werde ich aber wohl eher nicht auch noch den zweiten Band lesen, dafür fehlt es mir dann doch an Spannung und da es außer der Spinne keine Charaktere gibt und die Spinne selbst ein relativ platter Charakter ist, interessiert es mich nicht wirklich wie es weiter geht. Wenn ihr aber Spaß am Konzept der Geschichte habt, bekommt ihr hier meist kurzweilige und lockere Unterhaltung.

Das Artwork hat zweifelsohne seine Stärken. Vor allem die Designs der Monster und unserer kleinen Spinne sind ziemlich cool. Vor allem die Mimik und Körpersprache der Spinne sorgt für lustige Momente. Auch Actionsequenzen und die Kämpfe sehen ziemlich cool aus. Insgesamt wirkt das Artwork aber relativ leer. Schuld daran ist wohl das Setting in einem dunklen und kargen Dungeon. Pilze, Moose, Stalaktiten, Pfützen oder sonst irgendwelche Details würden die Welt weniger seelenlos erscheinen lassen. Stattdessen bietet der Manga optisch vor allem Dunkelheit und Nichts. Dazu sehr viele Bewegungseffekte, die Dynamik vermitteln sollen, da die Spinne aber meist im dunklen Nichts agiert, wirkt alles zwar mit Effekten überladen, führt dabei aber zu keiner visuellen Aufwertung.

Ich bin eine Spinne, na und?“ bietet seichte Unterhaltung und hat nur wenige langweilige Momente. Die Monsterdesigns sind cool, der Rest der Welt bleibt jedoch undefiniert und uninteressant. Ich hatte zwar Spaß an dem ersten Band, habe aber nur sehr wenig Interesse daran weiter zu lesen.

7 von 10 hartnäckige Eier