Donnerstag, 2. Mai 2024

Carlsen Manga Empfehlungen Mai 2024

Carlsen Manga Empfehlungen Mai 2024

Vinland Saga #27

Markland ist völlig verlassen, manche Normannen in Vinland geben den Ureinwohner*innen die Schuld daran. Einige sehen sogar die Gefahr eines Krieges und wollen sich daher für den Kampf rüsten. Thorfinn besteht dennoch weiterhin auf eine gewaltfreie Lösung und setzt auf eine gegenseitige Abhängigkeit der Völker. Als die Situation jedoch weiter eskaliert versucht Hildr mit allen Mitteln einen Konflikt zu verhindern.
Makoto Yukimura ist einer meiner liebsten aktuellen Mangaka und nach ein paar eher schwächeren Bänden ist Vinland Saga wieder voll in fahrt. Wer Wikinger Action sucht ist hier vollkommen falsch. Stattdessen bekommt ihr ein abenteuerliches Drama mit etwas Philosophie und ein wenig historischer Politik hinzugefügt. Mein Highlight des Monats.


Human Extinction #1

Der Coronavirus hat die gesamte Welt gehörig durcheinander gebracht. Aber während vier japanische Schüler*innen gerade noch mit Maskenpolitik und Schulalltag beschäftigt waren, finden sie sich plötzlich als die letzten Menschen der Erde wieder. Auf einmal sind nämlich alle anderen weg und nun müssen sie allein klarkommen. Mangaka Edogawa edogawa, der zuvor durch „The Vote“ bekanntheit erlangte, liefert mit „Human Extinction“ eine neue Mangareihe nach. Es geht um vier japanische Teenager die allein den Untergang der Menschheit überleben. Die Charaktere schwanken dabei zwischen Hoffnung und Trauer, sie genießen neue Freiheiten, fürchten aber auch es könnte nie wieder wie zuvor werden. Ebenso zeichnen sich auch die dunklen Seite mancher Figuren ab, die vor allem in solchen Situationen verstärkt ans Licht treten. Natürlich werden hierbei oft Parallelen zur Coronapandemie und die darauf reagierenden politischen und sozialen Entwicklungen gezogen. Bisher wirkt das alles gut überlegt, die Figuren entwickeln sich schnell weiter und der erste Band schafft es ein solides Fundament für den weiteren Verlauf der Reihe zu legen. Das Artwork ist etwas zu aufgeräumt, wirkt dadurch manchmal etwas leb- und seelenlos, was allerdings inhaltlich ganz gut passt und daher vielleicht auch Absicht ist.

Touring After the Apocalypse #2

Zwei junge Mädchen touren mit ihrem Motorrad durch das Japan nach der Apokalypse. Im zweiten Band besuchen sie ein Katzencafe in Akihabara, wobei sie selbst in Katzenmädchen Cosplays schlüpfen, einen KI-Radiomoderator kennenlernen und auf viele wilde Tiere treffen, die aus dem Zoo ausgebrochen sind und nun in den Ruinen der Menschen eine neue Heimat gefunden haben. Cozy Apocalypse mit süßen Hauptfiguren. Apokalpytischer Travellog mit etwas Cyberpunk Einfluss, wenig Action und Slice-of-Life Elementen. Super süß, ein toller Zeichenstil und viele kleine herzliche Momente machen den zweiten Band zu einem zu empfehlenden Manga.

H.P. Lovecrafts Das Grauen von Dunwich #1

In seinem neuesten Manga nimmt sich Mangaka Gou Tanabe dem „Dunwich Horror“ von H.P. Lovecraft an. Einer 1929 im Weird Tales Magazin erschienenen Geschichte, die sehr Zentral in Lovecrafts Universum steht. Sie führt uns zu Yog-Sothoth, zur Miskatonic-Universität von Arkham und somit auch zum Necronomicon. Auch wenn mir die meisten Manga von Tanabe bisher eher als Artbooks gefallen habe, ist dieser Band wohl der bisher am schlüssigsten umgesetzte von allen. Ihm gelingt es eine düstere, dichte Atmosphäre zu erzeugen und das Unerklärliche und nicht in Bilder zu Fassende von Lovecraft sichtbar zu machen. Zwar sind auch hier die Dialoge etwas ungelenk, passt aber diesmal gut zur Erzählung oder fällt zumindest nicht weiter negativ auf. Meine Empfehlung, falls ihr einen Einstieg in Tanabes Lovecraft Adaptionen sucht.