Freitag, 24. Mai 2024

Octaman - Die Bestie aus der Tiefe (1971) [cmv-Laservision]

Octaman - Die Bestie aus der Tiefe (1971) [cmv-Laservision]

Eine Gruppe von amerikanischen Forscher*innen forscht fröhlich in Mexiko herum. Dann ein dicker Erfolg: Im mexikanischen Tümpel geht ihn ein süßer kleiner Oktopode ins Netz. Der kleine Lümmel ist nicht nur schleimig und ein wenig süß, sondern ist wohl auch noch das Ergebnis erbarmungsloser Umweltverschmutzung und damit einhergehender Mutationen. Es kommt aber noch härter, denn Octaman, seines Zeichens Vater des kleinen Süßwasserkraken, will seinen Knirps zurück und macht mächtig Radau. Der Reihe nach drücken seine Tentakel das Leben aus den Wissenschaftler*innen, doch diese Wissen sich zu wehren und behaken ihn mit Ästen, Feuer und vielem mehr.

Harry Essex ist Genrefreund*innen wohl vor allem als Drehbuchautor des Universal Horror Klassikers „Der Schrecken vom Amazonas“ (Creature from the Black Lagoon, 1954) bekannt. Einige Jahre später wurde ihm wohl auch bewusst, dass der Kiemenmann ohne Zweifel der Höhepunkt seiner Filmkarriere darstellte. Daher versuchte er mit „Octaman – Die Bestie aus der Tiefe“ (Octaman, 1971) an seinen alten Erfolg anzuknüpfen. Diesmal sollte er aber nicht nur das Drehbuch beisteuern, sondern führte auch selbst Regie. Das Ergebnis erreicht leider nicht mal annähernd die selbe Liga wie der olle Kiemenmann.

Der Octaman ist nämlich leider ein sehr trockener und ermüdender Gummimonstermannfilm, der gehörig aus der Zeit gefallen ist. In den 1950er Jahren hätte man mit dem Gummikraken sicherlich noch Leute vor die Leinwand locken können, aber in den Siebzigern wirkte das Krakenkostüm nur noch wie ein Relikt. Das der Film zudem auch so gut wie keine Handlung hat und wir gefühlt wahllos von Szene zu Szene springen macht es nicht besser.

Zudem hatten die Hauptdarsteller Kerwin Mathews (Sindbads siebente Reise, 1958) und Jeff Morrow (Metaluna IV antwortet nicht, 1955) ihre besten Zeiten ebenso hinter sich und schlafwandeln eher durch diesen Film. Ebenso unverständlich ist, warum das Gummimonster stets komplett abgefilmt wurde und dabei immer wieder ins Tageslicht gezerrt wird. Dabei ist es dieser unheimliche, wie ebenso süße und wirklich billig aussehende Kopffüßler, der den Film Heute noch wenigstens etwas guckbar macht. Das olle Oktamonster ist nämlich das einzige amüsante an diesem Film, der ansonsten nur daraus besteht, wie Leute durch die Wüste stolpern. Wenn man dann auch noch versucht das Monster durch einen Feuerring zu ersticken, da lacht das Trashherz.

Diese Bestie aus der Tiefe hätte am besten im Wasser bleiben sollen. Wäre für uns besser, aber auch für das Tier selbst. Zwar hat der Film wirklich keine positiven Eigenschaften vorzuweisen aber trotzdem ist er keine komplette Nullnummer. Denn wenigstens das Monster ist so hilflos doof, schlecht inszeniert und einfach nur drollig, dass „Octaman“ zumindest immer eine sichere Nummer für einen launigen Filmabend ist.


cmv bringt diesen Klassiker des schlechten Geschmacks als Mediabook unter die Leute. Das Bild der Blu-ray ist für das Material in Ordnung und die deutsche Synchro ist eigentlich recht ordentlich. Dazu bekommt ihr das obligatorische Booklet von Christoph N. Kellerbach und als weitere Extras eine Bildergalerie, Trailer und ein Interview mit Effektemacher Rick Baker (Die Wiege des Schreckens, 1985).

4,3 von 10 mexikanische Geparde