Freitag, 5. August 2011

Dolemite (1975)


Dolemite (1975)

Dolemite sitzt im Knast. Das ist Scheiße. Das ist noch viel größere Scheiße, als jede Scheiße zuvor. Dabei ist er unschuldig. Willie Green, der Hurensohn, hat ihn vor zwei Jahren in Zusammenarbeit mit ein paar korrupten Bullen des illegalen Pelz-, Waffen- und Drogenhandels bezichtigt. Dolemite ist ein mieser Arsch Mutterbegatter, aber Drogen – niemals. Das wissen auch Dolemites Puff-Mutti und der Oberwärter und so sorgen sie dafür, dass er auf freien Fuß kommt. Jetzt wird aufgepimpt...


Aaaah. Zurücklehnen und eine weitere Perle des Blaxploitation-Kinos genießen. Herrlich. Es dauert nur wenige Sekunden, bis das erste „Motherfucker“ fällt - da kommt gleich ein heimeliges Gefühl auf. Noch ein bisschen warten und es folgt die erste Sexszene und das erste Mikro im Bild. Die Sexszene ist schnell vorüber, aber das Mikro bleibt. Mich wundert, dass der Mikrofontechniker nicht im Cast erwähnt wird, immerhin ist sein Gerät bzw. er selbst in fast so vielen Szenen zu sehen wie Rudy Ray Moore als Dolemite.
Aber das kann Dolemite nunmal nicht die Schau stehlen, diesem liebenswürdigem Zuhälter mit den übergroßen Hüten und seinen schwarzen Karate-Bitches. Ähm, die weißen natürlich nicht zu vergessen. Wenn er dann auch noch auf irgendeinem Parkplatz vor seinen Homies reimt (reimen – Gedichte und so, nicht rhymen), während sie ein wenig dealen, dann sind die Sympathien eindeutig verteilt.
Die Geschichte folgt dem altbewerten Muster, hält auch keine Überraschungen bereit. Dennoch ist das ganze recht unterhaltsam, weil irgendwie alles übertrieben scheint und der Soundtrack stimmig ist. Die schauspielerischen Leistungen sind minimal über dem Niveau von Birdemic, was dem ganzen noch einmal einen draufsetzt.

Der Streifen erreicht nicht ganz die Klasse Super Flys, immerhin fehlt der gute Curtis und eine witzige Montage, und man muss ein paar Längen in Kauf nehmen, aber trotzdem sollte man sich Dolemite mal reinziehen.

6.9 von 10 Nesseln