Gruselkabinett - 186 – Der Ghoul (Titania Medien)
Unverhofft bekommt der junge Graf Hyppolit Besuch einer berüchtigten Baroness. Schon sein verstorbener Vater warnte alle vor dieser verdorbenen Person. Doch als er ihre schöne Tochter Aurelie zu Gesicht bekommt lässt er jede Warnung und Vorsicht hinter sich. Zu spät erkennt er dabei welches Böse er somit in sein Schloss eingeladen hat.
Nun ist es schon 13 Jahre her, dass eine Geschichte von E. T. A. Hoffmann für das Gruselkabinett adaptiert wurde. Damals handelte es sich um die bekannte Geschichte „Der Sandmann“. Diesmal bekommen wir „Der Ghoul“, eine deutlich weniger bekannte Hoffmann Geschichte auf die Ohren. Dabei handelt es sich eher um genretypischen Stoff der Schauer-Romantik. Dunkle Schlösser, böse Baronessen, teuflische Flüche und dämonische Geheimnisse inklusive.
Der Stoff ist gewohnt handwerklich versiert von Marc Gruppe vertont worden. Soundkulisse und Sprecher*innenriege sind auf hohem Niveau. Besonders Uschi Hugo und Thomas Balou Martin machen diesmal einen sehr guten Job. Letztlich zieht sich die knappe Stunde aber leider zwischenzeitlich etwas. Zu sehr verfängt die Geschichte sich in erklärerischen Dialogen, zu wenig passiert, über längere Strecken stehen Figuren einfach nur herum und erzählen sich so einiges. Um dies interessanter zu machen müsste die Atmosphäre deutlich dichter sein oder das böse mehr lauern, so bleibt aber dennoch ein recht unterhaltsames Hörspiel, das trotzdem zu den eher belangloseren Episoden der Reihe gehört.
6 von 10 Süßwarennascher*innen