Mittwoch, 15. November 2023

Carlsen Manga Empfehlungen November 2023

Carlsen Manga Empfehlungen November 2023

Junji Ito – Fragments of Horror

Die neueste deutsche Ito Veröffentlichung „Fragments of Horror“ beinhaltet acht weitere Kurzgeschichten des Horror-Meisters. Mit nur knapp über 200 Seiten ist es einer der bisher kürzesten Sammelbände, der aber dennoch ein paar Highlights zu bieten hat. „Futon“ kann trotz einer Länge von unter zehn Seiten Spannung aufbauen und einen netten Twist bieten, während „Ein langsamer Abschied“ gänzlich gegenteilig eine sehr gemächlich erzählte Geistergeschichte darstellt. „Autopsina“ ist etwas kinky und wartet mit einer gehörigen Portion Body Horror auf. „Die Flüsterin“ kommt weniger krawallig um die Ecke und legt den Fokus mehr auf das Drama zweier junger Frauen die sich gegenseitig komplettieren. Ein weiteres Highlight ist „Tomio mit dem roten Rollkragenpullover“ wobei Tomio zwar einen schicken neuen Pullover bekommt aber schnell mehr als nur seine Freundin verlieren könnte. Und dann ist da noch „Holzmonster“, eine Geschichte die uns zeigt, das die Liebe zum Eigenheim auch zu weit gehen kann. Ein weiterer schöner Hardcover-Sammelband mit ein paar eher weniger bekannten Ito Geschichten und dennoch sind darunter einige seiner sehr starken Arbeiten.

Twisted Wonderland: Der Manga #1: Episode of Heartslabyul

Basierend auf Disneys Phonegame erzählt der Manga von „Black Butler“ Erschafferin Yana Toboso die Geschichte von Yu, der mit einer Kutsche in die Welt der Disney Bösewichte verfrachtet wird. Netter Manga für junge Teenage Leser*innen. Inhaltlich sehr gewöhnliche Kost und auch das Konzept der verschiedenen Häuser wird wohl keinen Innovationspreis gewinnen, dafür sind einige der Charakterdesigns toll und das Artwork insgesamt ziemlich stark. Auch die Hardcover Aufmachung des Manga mit hübscher goldenen Prägung kann sich sehen lassen.

Im Schatten der Fabriken

Ao und Takaomi sind schon seit ihrer Kindheit miteinander befreundet. Mittlerweile sind Beide im Teenage Alter und es scheint sich eine vorsichtige Liebe zwischen ihnen zu entwickeln. Doch dann verändert ein Verbrechen alles. Der Vater von Ao hat Takaomis Mutter nach einem Geschäftstermin vergewaltigt. Diese Tat ändert alles und nicht zuletzt auch das Verhältnis der jungen Liebenden. Ein ergreifendes Drama über zwei Jugendliche, die trotz der Umstände versuchen füreinander da zu sein. Gleichzeitig thematisiert der Manga aber auch und das meist ziemlich gut, wie dritte, unbeteiligte mit solch einer Tat umgehen und wie der gesellschaftliche Umgang damit wiederum auch für angehörige von betroffenen vieles schwerer machen kann. Einfühlsamer Drama / Slice-of-Life Manga. Gutes Artwork, schön geschrieben.

Revenge Bully #1

In seiner Jugend wurde Yuichi Aizawa gemobbt. Am meisten gequält wurde er von seinem Klassenkamaraden Shinji Suzuki, wegen dem er dann auch die Schule abgebrochen hat. Doch mittlerweile hat er sich durchgekämpft und ist selbst Lehrer geworden. Nun ist er der Lehrer von Shinjis Tochter und er ist seiner Rache nahe. Er will die Schüler*innen dazu bringen Shinjis Tochter zu mobben. Ist jetzt nicht die cleverste Prämisse und bisher wird mit dem Thema Mobbing auch nur mäßig intelligent umgegangen. Potential ist dennoch vorhanden, da der Manga durchaus seine guten Momente hat. Bleibt abzuwarten was Chikara Kimizuka noch mit dem Thema vor hat.

Takopi und die Sache mit dem Glück #1

Takopi ist ein kleiner pinker Alien-Oktopus vom Happyplanet. Sein Ziel ist es alle glücklich zu machen und als er auf der Erde landet wird er von der neunjährigen Shizuka gerettet. Als er merkt wie traurig sie ist, will er auch sie glücklich machen. Dabei hat er sich eine schwierige Aufgabe gesetzt, denn Shizuka hat es nicht leicht, weder Zuhause, noch in der Schule wo sie gequält wird. Takopi ist wirklich weit davon entfernt leichte Kost zu sein. Es werden viele schwere Themen angeschnitten und im ersten Band kann auch das süße Alien nur wenig davon verbessern. Insgesamt aber eine sehr interessante Art diese Probleme anzusprechen und auch das Artwork ist nicht unbedingt was man bei solch schweren Themen erwarten würde. Insgesamt bleibt aber noch etwas Skepsis wie diese Themen wohl im weiteren Verlauf behandelt werden. Soweit aber erst mal eine vorsichtige Empfehlung. Der Band kommt übrigens mit einem süßen Tokapi Aufsteller.

Sonntag, 5. November 2023

Gruselkabinett - 186 – Der Ghoul (Titania Medien)

Gruselkabinett - 186 – Der Ghoul (Titania Medien)

Unverhofft bekommt der junge Graf Hyppolit Besuch einer berüchtigten Baroness. Schon sein verstorbener Vater warnte alle vor dieser verdorbenen Person. Doch als er ihre schöne Tochter Aurelie zu Gesicht bekommt lässt er jede Warnung und Vorsicht hinter sich. Zu spät erkennt er dabei welches Böse er somit in sein Schloss eingeladen hat.

Dune (1984) [Plaion]

Dune (1984) [Plaion]

Auf dem Wüstenplaneten Arrakis gibt es nicht viel. Nur Wüste. Eigentlich ein verdammt öder Planet, wenn da nicht auch was richtig geiles zu finden wäre: Wurmkot! Wurmkot klingt zuerst ziemlich unspektakulär und dann eher eklig. Ist aber echt voll geil. Man kann sich das Wurmzeug etwas verdünnen und dann reinballern. Superdrogenzeug. Die Ernte ist allerdings ziemlich gefährlich, was an den Shai Hulud liegt, wie die gigantischen Würmer von den Fremen genannt werden. Die fiesen Würmer wollen ihren Kot nämlich gerne behalten und schnabulieren gerne mal ein Ernte Fahrzeug. Weils aber verdammt viel Geld einbringt und der Kot auch bei intergalaktischen Reisen hilft, will das Imperium ordentlich abernten. Sie sind da aber nicht die einzigen und schon bald entbrennt ein fieser Kampf zwischen den Königshäusern Atreides und Harkonnen. Aber auch die Fremen, die Ureinwohner von Arrakis wollen sich ihren Heimatplaneten nicht von irgendwelchen Kolonialmächten kaputt machen lassen.

Samstag, 4. November 2023

Carlsen Manga Empfehlungen Oktober 2023

Carlsen Manga Empfehlungen Oktober 2023


Museum – The serial killer is laughing in the rain

Starten wir meine Carlen Manga Empfehlungen für den Oktober gleich mal mit meinem Höhepunkt des Monats und einem meiner liebsten Neu-Releases der letzten Monate: Museum von Ryousuke Tomoe. Hierbei handelt es sich um einen äußerst düsteren Thriller, der vor allem von seinen überaus kreativen Morden und einem optisch beeindrucken Killer überzeugen kann. Das Froschmaskendesign ist großartig und auch bizarr amüsant. Der Ermittlungsteil ist etwas zu sehr nach Genre typischer Schablone, schafft es aber dennoch ein paar ungeahnte Kniffe anzuwenden. Optisch ist der über 700 Seiten umfassende Manga durchweg toll anzuschauen. Dabei hat es mir vor allem der Erzählrhythmus der Panel angetan, mit dem Tomoe oft nicht nur Bewegungsabläufe nachvollziehbar aufs Papier bringt, sondern auch immense Spannung aufbauen kann. Außerdem enthält der wunderschöne Hardcoverband ebenso noch zwei Kurzgeschichten das Mangaka. „Girl and Killer“ ist ein kurzer Ausschnitt aus dem Leben eines Auftragskillers und einem Mädchen das zur Prostitution gezwungen wird und dessen Wege sich eines Tages auf einem Hochhausdach kreuzen. Eine süßlich bittere Geschichte über Freiheit und Rache. In „Nur mal angenommen, wir hätten beste Freunde sein können“ müssen drei Freund*innen bei ihrem ersten gemeinsamen Roadtrip feststellen, das ein Unglück auch eine lange bestehende Kinderfreundschaft für immer auseinander bringen kann, mit schrecklichen Folgen. Beide Kurzgeschichten weisen zwar die selben Stärken wie auch „Museum“ auf, durch ihre Kürze kann hier aber nicht eine ähnliche Atmosphäre wie in der Hauptstory erzeugt werden. Fans von deftigen Thrillern sollten in jedem Fall in die Leseprobe reinschauen.

Donnerstag, 19. Oktober 2023

Gruselkabinett - 185 – Die Musik des Erich Zann (Titania Medien)

Gruselkabinett - 185 – Die Musik des Erich Zann (Titania Medien)

Frankreich, vor etwa 100 Jahren: Des Nachts wird ein junger Student von einer andersweltlichen Streichermusik aufgeschreckt. Immer wieder findet die unheimliche Musik ihren Weg in seine Träume und lässt ihn schreckliche Dinge sehen. Fasziniert und zugleich angewidert von den Tönen versucht er den Melodien auf die Schliche zu kommen. So lernt er bald das der merkwürdige alte Mann, Erich Zann, diese Musik in er Nacht erzeugt. Etwas stimmt jedoch nicht mit ihm und seinem musikalischen Schaffen und so versucht er dem Geheimnis von Zann näher zu kommen.

Freitag, 22. September 2023

Junji Ito - Tomb Town: Der steinerne Tod (Carlsen Manga)

Junji Ito - Tomb Town: Der steinerne Tod (Carlsen Manga)

Ein weiteres Mal entführt Mangaka Junji Ito uns in die düsteren Gefilde seiner Vorstellungskraft. Dort treffen wir auf Mädchen die zu Schnecken werden, sprechende Statuen, einen Ort der Blut trinkt und kleine fliegende Puschel die deine, gut gehüteten Geheimnisse ausplaudern.

Mittwoch, 16. August 2023

Jörg Buttgereit - Nicht Jugendfrei! Tagebuch aus West-Berlin (Martin Schmitz Verlag)

Jörg Buttgereit - Nicht Jugendfrei! Tagebuch aus West-Berlin (Martin Schmitz Verlag)

Irgendwas ist hier anders. Der Film ist zu Ende. Gesehen haben wir den modrigen Jörg Buttgereit Streifen „NEKRomantik“ (1988). Natürlich sind wir alle noch zu jung für solch ein Programm. Vermutlich war ich 13 oder 14 Jahre alt. Und natürlich haben wir den Film auf einer echt schlimm aussehenden Bootleg VHS gesehen. Mit farblos kopiertem Cover des tollen Artworks von Andreas Marschall (Masks, 2011). Keine Ahnung was wir erwartet haben. Jedenfalls nicht DAS! Buttgereit war uns als Name schon ein Begriff: „Der hat das Killer Kondom in „Kondom des Grauens“ (1996) gemacht! Und das hier is'n alter Film von ihm. Voll krass, da bumsen die Leichen!“ Das mussten wir dann natürlich gucken. Im Gegensatz zu anderen Splattererlebnissen ließ uns das hier nicht kalt. Lustig war es nicht so richtig, eher beklemmend und verwirrend. So richtig wussten wir nichts damit anzufangen. Auch in dem Alter waren wir relativ abgebrüht was filmische Abgründe anging, doch „NEKRomantik“ konnte uns was anhaben. So erging es mir zu dem Zeitpunkt nur mit zwei weiteren Filmen, die bei mir ein ähnliches Gefühl hinterließen: Wes Cravens „Das letzte Haus links“ (1973) und „Die 120 Tage von Sodom“ (1975) von Pier Paolo Pasolini. Alles drei Filme zu denen ich bis heute widersprüchliche Gefühle hege, die mir aber auch irgendwie wichtig sind.

Donnerstag, 27. Juli 2023

Maciste in der Gewalt des Tyrannen (1961) [Plaion]

Maciste in der Gewalt des Tyrannen (1961) [Plaion]

China leidet unter der stetigen Bedrohung der Tartaren. Um die Besetzer*innen aus dem Land zu befördern bittet der chinesische Kaiser Wung (Ely Yeh) Garak den Großkhan der Mongol*innen (Leonardo Severini) um Hilfe. Dies erweist sich jedoch als tödlicher Fehler. Der Khan lässt Wung ermorden und sichert sich so die Macht über das chinesische Kaiserreich. Zehn Jahre später sind Wungs Erb*innen alt genug um selbst den Thron zu übernehmen. Natürlich werden sie nun selbst zum Ziel des Khans, doch gerade noch rechtzeitig erscheint Maciste (Gordon Scott) auf der Bildfläche und rettet den jungen Prinzen Tai Sung (Chu Lai Chit) aus einer Tigerfalle. Bald darauf schließt er sich den chinesischen Rebell*innen an um die Mongol*innen zu vertreiben.