Banana Joe (1982) [3L]
Auf einer kleinen brasilianischen Insel lebt der Bananenverkäufer Banana Joe (Bud Spencer) mit seinen unzähligen Kindern und anderen Dorfbewohnern. Doch der fiese Mobster Torquillo (Gianfranco Barra) will den Bananenhandel vollkommen in seinen Händen sehen und hetzt einen korrupten Cop auf den gemütlichen Bananenverhökerer. Der Stellt dann auch bald fest, dass Joe gar keine Lizenz fürs Bananenverkaufen hat. Um eine solche Lizenz zu bekommen reist er in die Stadt, wo er sich erstmal an das zivilisierte Leben gewöhnen muss und viele brenzlige Situationen überstehen muss. Da er keine Taufpappe auf Lager hat, kann man ihm auch keine Lizenz ausstellen und weil er auch ansonsten nicht beweisen kann eine echte Person zu sein, muss er erstmal den Militärdienst verrichten und dies ist nur der Anfang seiner Kafkaesken Odyssee. Wenigstens findet er in der Nachtclubsängerin Dorianne (Maria Langner) unf dem Schmalspurganoven Juan Villas (Mario Scarpetta) zwei Wegbegleiter, die ihm die Sache erleichtern. Zur selben Zeit nehmen die Mafiosi Joes Heimatdorf ein und ziehen den gutgläubigen Einwohnern mit ihrem Kasino das Geld aus der Tasche.
Nach den vier Plattfuß Filmen war Banana Joe die fünfte Kinoauswertung einer Zusammenarbeit zwischen Bud Spencer und dem italienischen Regisseur Stefano Vanzina, genannt Steno.Darin geht es um Bud Spencer, der als gemütlicher und sehr einfacher Inselbewohner ohne Verständnis für die Auswüchse der modernen Gesellschaft, höllische Behördenläufe ertragen muss. Egal was er tut, letztendlich fehlt immer wieder irgendein Formular. Wie so oft in italienischen Komödien rückt man auch hier den Alltag des einfachen Mannes in den Mittelpunkt und parodiert seine Versuche in einem nicht immer unbedingt schlüssigen System zu überstehen. Da es sich in der Hauptrolle um Spencer handelt, wird diese recht platte, aber amüsante Gesellschaftssatire mit einigen Hauereien angereichert und wie Joe schon so schön gesagt hat: “Haue regiert die Welt!”
Dabei lässt er aber wie gewohnt nicht seinen Tintenfisch kleckern, sondern klotzt ordentlich ran. Wie bei Steno üblich sind die Hauereien allerdings nicht sehr zahlreich und wenn, dann schon relativ schnell wieder vorbei. Der Blick liegt die meiste Zeit eher auf Situationskomik und dank der ausgezeichneten deutschen Synchro auch auf kessen Sprüchen. Wolfgang Hess lässt als Bud jedenfalls mal wieder ein paar harte Worthülsen auf die Menschheit los.
Damit dem guten Joe nicht langweilig wird, unterstützen ihn beiweilen die Sängerin Dorianne, gespielt von der ehemaligen Miss Germany 1974 Marina Langner und der harmlose Schuft Juan. Zu erwähnen wäre noch der österreichische Komiker Gunther Philipp (Mein Vater, der Affe und ich), der einen recht albernen Gastauftritt hingelegt hat. Auch spricht die Musik für diesen Film. Schließlich wurden mal wieder die Oliver Onions engagiert, die ja auch die Musiken für “Zwei sind nicht zu bremsen” und eine Vielzahl anderer Spencer und Hill geschrieben haben.
Insgesamt kann der Film ziemlich gut unterhalten. Die Synchro lässt ihm zum Fest der Dummheiten werden, Spencer ist putzig wie eh und je und auch die Musik ist verdammt gut. Neben Spencer fehlen aber auffällige Charaktere und nicht mal Giorgio Bracardi als Oberfiesling ist wirklich spannend. Wäre schon schön gewesen wenn Joe den Film nicht so allein auf seinen Schultern tragen müsste, oftmals spielt er nämlich ein wenig ins Blaue hinein. Wer aber von einer Faszination für Blödelsprüche und gepackt wurde und Spencer mag, wird den Film mindestens einmal sehen wollen. Ob es sich dann lohn den Film auch noch ins Regal zu stellen muss dann jeder selbst entscheiden.
Auf der Blu-ray wurde eine neue Abtastung verbraten die auch sehr schön aufbereitet wurde und somit wohl die qualitativ bisher weltweit beste Veröffentlichung des Films darstellt. Neben der gelungenen deutschen Lokalisierung ist auch der englische und der italienische O-Ton anwählbar. Schade ist dabei nur, dass sie die Untertitel in diesen beiden Sprachen nicht ausschalten lassen. Als Bonus gibt es den deutschen, englischen und italienischen Trailer, den Film noch mal im open matted Format, eine Bildergalerie und einen Bildvergleich zwischen der SD und der HD Version. Außerdem liegt der blauen Diskette einmal mehr ein 8-seitiges Booklet bei, in dem es Informationen zum Regisseur, den Dreharbeiten, dem Soundtrack und der Synchronisation zu lesen gibt. Alles angereichert mit einigen internationalen Postern zum Film. Außerdem hat auch diese Veröffentlichung einen Pappüberstülper und natürlich auch ein Wendecover verpasst bekommen. Wer also an dem Film irgendwie Interesse hat, kommt um diesen Release nicht rum.
6,7 von 10 Preise, die man in Bananen umrechnen muss