Bastard!! - Der Gott der Zerstörung #27 (Carlsen Manga)
Der Kampf zwischen Himmel und Hölle, Engeln und Teufeln und überhaupt zwischen allem und jeden ist mal wieder eskaliert. Die fliegende Stadt, die Arche, auf der die letzten überlebenden zu verorten waren ist abgestürzt und so auch der mächtige Dark Schneider, der jetzt in die Hölle gefallen ist und da auf Satan, Asmodeus, Astaroth und die anderen trifft. Kurze Zeit später gibt es Stunk und ihm tritt des Teufels oberste Generälin Porno Diane entgegen. Die will sogleich den Magier Schneider verhauen, der beginnt allerdings sogleich sie zu betören. Inklusive einer Rektummassage.
Vor ziemlich genau 13 Jahren, im Jahre 2000 war ich noch jung und erstand in meiner jugendlichen Neugier den ersten Band von Kazushi Hagiwaras Kultserie Bastard, die damals in ihrem Heimatland Japan noch im Kult-Manga-Magazin Shōnen Jump erschien. Seitdem erschien zuerst noch regelmäßig, mittlerweile eher sporadisch ein Sammelband nach dem anderen bei Carlsen. Heute ist die Serie in Japan beim Ultra-Jump-Magazin untergekommen, das eher erwachsenen Unterhaltung bietet und auch in Deutschland sind wir nun mit dem Sammelband #27 auf dem aktuellsten Stand.
Die Handlung setzt beim Ende des 18. Bands an und sofort kämpft D.S. gegen Porno Diane. Er wird von ihr geküsst, wobei sich herausstellt, dass die gute Pornodame noch Jungfrau ist. Sofort wird Lutz befreit und alles mündet in eine unendlich lange Kampfszene, die eigentlich nur daraus besteht, wie die kleinen Lutze versuchen sie scharf zu machen. Fertig! Klingt unglaublich bescheuert, ist es natürlich auch, wenn auch total daneben und manchmal doch wirklich lustig. Wie aber schon in den letzten Ausgaben des Manga, verrennt Hagiwara sich immer mehr im Nichts. Es passiert viel zu wenig und wer nicht von der albernen Tittenshow befriedigt wird, kann sich doch ein wenig langweilen. Wer aber bis hierher gelesen hat, wird den Stil aber wohl mögen und auch mit dieser Story seine Freude haben. Ich selbst habe mich über den ersten Bastard!! Band seit langem gefreut und fand’s auch ganz okay. Da es eh nur so wenig Text gibt, ist man auch nach wenigen Minuten durch, in der Zukunft müsste die Handlung aber wenigstens wieder ein bisschen Sinn machen und dem Leser zumindest die Möglichkeit geben noch irgendwie durch zu blicken. Auch die kultigen Metal Anspielungen dürften wieder etwas reichhaltiger werden, schließlich waren diese damals ein dicker Plus- und Verkaufspunkt für die Reihe.
Optisch geht Hagiwara mal andere Wege. Erstmal gibt es unzählbar viele Brüste, die meistens paarweise auftreten und eben eine über 100 seitige Sexszene, die als Kampf getarnt wird. Den gewöhnlichen Mangastil hat der Mangaka hier gegen Anime Ästhetik eingetauscht. Bei Photoshop wurden den Rohzeichnungen Diffusionseffekte, Lense Flares, Blurs und zig Partikeleffekte hinzugefügt. Sieht eigentlich echt cool aus, überlädt die Seiten teilweise aber heillos. Wenn die Reihe in einem großen Überformat erscheinen würde, könnte diese Machart wirklich funktionieren. So geht aber jegliche Übersichtlichkeit verloren und es wird oftmals anstrengend der Sache zu folgen. Toll sieht’s aber doch aus.
Bastard!! Fans schlagen vielleicht zu, wenn sie den Blödsinn der letzten Bände ertragen haben und schmuddelige Mangaleser werden hier auch Befriedigung finden.
6 von 10 Finger im jungfräulichen Po