Koma #4: Das Hotel (Reprodukt)
Das liebe Monster von Addidas hat die Polizeistation vollkommen verwüstet. Jetzt ist die Polizei auf der Jagd nach ihm und der Kommissar wird befragt. Im Gegensatz zu Familie Emm und ihren beiden Schornsteinfeger Kollegen, kann das Untergrundmonster nicht fliehen und soll nun schrecklich gefoltert werden. Die vier fliehen derweil weiter und verlassen sogar die große Stadt. So entdecken sie ein altes Hotel mitten im verschneiten Nichts, aber auch hier scheint es zumindest für die kleine Addidas und andere Kinder mit der selben Krankheit wie ihre, nicht sicher zu sein.
Bisher handelte es sich bei Koma sicherlich nicht um die unspruchloseste Comicreihe, aber ich hielt sie doch für einen All Ages Titel. Das vierte Album ist dann aber absolut nichts für Kinder, da Frederik Peeters hier ein paar grausige Splatterszenen gezeichnet hat. Besonders perfide werden diese blutgetränkten Panel vor allem durch den beibehaltenen süßen Zeichenstil, der hier allerdings aufzeigt wie ein gefangener bei lebendigem Leibe seziert wird. Gruselig. Auch später im Hotel wird mit vielen Details und aufwendigen Schraffuren eine dichte und beengende Stimmung erschaffen, die ganz schön spannend ist.
Die Geschichte die Pierre Wazem in diesem Album erzählt, unterscheidet sich auch ziemlich von den bisherigen Ausgaben. Der bekannte Charme bleibt vorhanden und auch Addidas ist wieder sehr sympathisch und süß. Ein wahrer Sonnenschein das kleine, kranke Mädchen. Mit dem Hotel betreten die Charaktere eine vollkommen fremde und neue Welt, die so gar nicht in die hochindustrielle Welt passen mag. Dabei haben wir die Stadt selbst und die Wesen im Loch noch gar nicht richtig verstanden und schon werden wir Leser in eine neue Welt gestoßen, die nur aus einer eisigen Ebene im Nichts und einem unheimlichen Hotel besteht. Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht. Zu Zeit ist nämlich alles offen und es gibt so viele Möglichkeiten die Geschichte weiter zu spinnen.
8,1 von 10 entsetzte Augäpfel