Koma #5: Das Duell (Reprodukt)
Der Kommissar der Addidas und ihre Freunde hat entwischen lassen, wurde zur Strafe ins Loch gesteckt, wo er jetzt die Welt der Monster frei buddeln soll. Es gelingt ihm sogar und die Menschen der Oberwelt beginnen sogleich einen Krieg gegen die Monster des Untergrunds. Ohne zu wissen das sie damit diejenigen töten, die auch ihre Maschinen warten. Zur selben Zeit wird das Monster von Addidas gefoltert, damit es verrät wohin Familie Emm und die anderen geflohen sind. Die vier verweilen zur Zeit immer noch in dem kleinen Hotel im Nichts. Niemand kann diesen Ort wieder verlassen und die Erwachsenen verlieren zunehmend ihre Erinnerungen und beginnen sogar ihre Gestalt unkontrolliert zu verändern. Aber Addidas lernt zwei Kinder kennen, die ebenfalls Emm mit Nachnamen heißen und die selbe Krankheit haben wie sie.
Mit diesem Album geht es auf vielen Ebenen rasend voran und plötzlich wird sehr vieles klar. Endlich wird das Geheimnis um die Welt von Koma gelüftet. Zumindest bekommen wir einige Infos angedeutet und dann kommt es für Herrn Emm noch zu einer schicksalhaften Begegnung. Am coolsten ist aber wohl das Finale dieses Albums in dem sich Addidas dem großen unbekannten Gegner in einem ersten und letzten Duell nähert.
Auch bei seinem vorletzten Koma Album erzählt Pierre Wazem recht einfach und gradlinig, ohne dabei eine einfache Geschichte zu schreiben. Ganz im Gegensatz, denn die Handlung hat viele Ebenen und stellenweise eine unheimliche Tiefe vorzuweisen. Allmählich scheinen sich die größten Puzzleteile zusammen zu setzen und ich bin sehr zuversichtlich, dass Koma mit dem sechsten Band ein sehr zufriedenstellendes Ende finden wird. Die Figuren sind einem mittlerweile wirklich sehr ans Herz gewachsen und so ist gerade was dem Monster angetan wird nur schwer zu ertragen. Man ist also auch emotional stark in die Handlung eingespannt.
Im Artwork von Frederik Peeters wieder viele starke Momente zu finden. Die Folterung des Monsters ist eine mitreißende Sequenz, das Finale Duell mit dem Bösewicht sieht fantastisch aus und die letzen Seiten stellen einen krassen Stilbruch in der eigentlich leblosen und dreckigen Welt dar. Ebenso sorgen die Verwandlungen der Erwachsenen für einige absurde Momente. Ein dicks Lob muss es diesmal auch für das Cover geben. Sieht nicht nur toll aus, wie bereits die Cover zuvor, sondern ist ein sehr eindringliches Motiv das bei mir Interesse wecken könnte wenn ich es so im Laden stehen sehen würde. Die meist in pastellenen Erdtönen gehaltene Kolorierung von Albertine Ralenti trägt zusätzlich zur stimmigen märchenhaften Atmosphäre des Abenteuers.
Bin erneut begeistert! Sehr schade, dass es nach dem nächstem Album schon vorbei sein wird.
8,5 von 10 Briefe an der Rezeption