John Sinclair 2000 - 85 - Kalis Schlangengrube (Lübbe Audio)
Urplötzlich kündet sich Mandra Korab (Dirk Hardegen) bei John Sinclair (Frank Glaubrecht) an. Angeblich will er seinen Kumpel und Mitstreiter im Kampf gegen die dunklen Mächte nur mal spontan besuchen, doch wenn er extra aus Indien vorbeikommt wird es irgendetwas wichtiges geben, dass er nur nicht am Telefon verraten möchte. Kurz danach schnappt John einen Fluggast aus Kalkutta, der mit einem abgetrennten, aber dennoch lebendigen Kopf im Gepäck am Heathrow Airport ankommt. Darauf folgt ein grausiger Leichenfund am Hafen, denn irgendjemand oder irgendetwas hat einem indischen Mann auf einem indischen Containerschiff den Kopf abgerissen. Nun sollte eigentlich Mandra Korab für Klarheit sorgen können, doch er kommt zwar in London an, verschwindet danach aber Spurlos. Offensichtlich wird langsam nur, dass neben einem indischen Dämonenkult auch Gangster-Boss Logan Costello (Bernd Vollbrecht), sowie die beiden dunklen Hexen Wikka (Sandra Schwittau) und Johns ehemalige Geliebte Jane Collins (Franziska Pigulla) in die Machenschaften der letzten Zeit involviert sind.
Und los geht es mit der ersten Episode des neuen indisch angehauchten John Sinclair Zweiteiler. Den Anfang macht “Kalis Schlangengrube” basierend auf dem Taschenbuch Nummer 26. In dieser Folge begleiten wir abwechselnd John Sinclair dabei wie er versucht die mysteriösen Fälle der vergangenen Tage aufzulösen und währenddessen wird Mandra Korab von Jane und Wikka entführt ohne es überhaupt mitzubekommen. Dabei geraten sie beide an Schlangen, die ihre Opfer gerne einäschern und einen Killtertrupp der Tongs. Inhaltlich eine solide Folge, die neben diversen actiongeladenen Szenen auch 1-2 spannende und gruselige Szenen beinhaltet. Die Lösung des Falls und der Weg dahin steht aber im Mittelpunkt. Da müssen die Gruselelemente auch mal zurückstecken und Storyenticklungen ausweichen oder auch mal den etwas ausschweifenden Actionszenen.
Die Kämpfe mit den Tongs wurden rasant inszeniert und klingen gewohnt satt. Auch die Attacken der Schlangen klingen glaubwürdig. Überhaupt ist auch diese Folge wieder mal handwerklich sehr gelungen. Bei der Handlung war ich davon überrascht John mal wirklich dabei zuhören zu können wie er richtig ermittelt. Es gibt sogar eine Profiler mäßige Szene. Insgesamt also eine ziemlich runde Folge, die eigentlich nie wirklich durchhängt.
Schön Franziska Pigulla wieder zu hören, die hier auch erneut einen guten Auftritt hingelegt hat. Auch Alexandra Lange macht ihre Sache wirklich gut und kann besonders auf den ersten Metern eine dichte Atmosphäre erzeugen. Gut ist außerdem Dirk Hardegen als Korab, Frank Glaubrecht ist nicht in allerbester Form, aber dennoch nicht schlecht und Martin May konnte ebenfalls gefallen. Bei Sandra Schwittau finde ich es immer sehr schwer eine Hexe zu hören und nicht Bart Simpson, was wohl viele ähnlich wahrnehmen werden, außerdem noch nicht ganz glücklich bin ich mit Achim Schülke. Der ist natürlich ein guter Sprecher, allerdings steht ihm die Rolle von Sir Powell meiner Meinung einfach nicht gut. Dafür klingt er viel zu lieb und weich. Was aber durch die gesamte Folge immer mal wieder anstrengend und unnötig erscheint sind die peinlichen indischen Akzente. Ich möchte noch mal sagen, entweder man nimmt einfach Sprecher die wirklich diesen Akzent haben, was ja nicht zu viel verlangt sein sollte oder man lässt die Sprecher einfach ohne Akzent sprechen.
Durchaus kein perfektes Hörspiel, aber dank der vernünftigen Spielzeit von 51 Minuten und einer menge Handlung trotzdem kurzweilig und so gut wie durchgehend spannend und unterhaltend.
7,3 von 10 Blutspritzerfreiezone