Shark! (1969)
Der Waffenschmuggler Caine (Burt Reynolds) verliert seine Ware bei einem Unfall nahe einer sudanesischen Küstenstadt. Daher steckt er in dem kleinen Ort fest, ohne Kohle zum weiter reisen. Sein Ticket aus dem Sudan ist ein Auftrag einer Dame. Für sie soll er in einem versunkenen Schiff nach kostbarer Ladung stöbern. Allerdings wimmelt es im Wasser vor einem Hai. Und zudem gibt es an Land noch ein paar weitere Probleme.
Zuerst sollte dieser, im Grunde ganz ordentlich gewordene, Abenteuerfilm von Samuel Fuller (White Dog) den Namen seiner Hauptfigur tragen. Doch die Produzenten tauften den Film nach einem schlimmen Zwischenfall von “Caine” in “Shark” um. Passiert war folgendes: Bei den Dreharbeiten sollte einer der Stuntmen nahe an einen vorher betäubten Hai herantauchen und einen Angriff simulieren. Der garstige Knorpelfisch war allerdings nicht richtig betäubt und attackierte den Mann, der kurz darauf an den Verletzungen verstorben ist. Der Vorfall bekam reichlich Medienaufmerksamkeit und die Produzenten wollten den Tod des Crewmitglieds dazu nutzen um noch etwas mehr Profit aus der Sache herauszuholen. Die Szene in der, der Mann angegriffen wurde, hat man in den Film eingebaut und insgesamt hat man viele Archivaufnahmen Unterwasser hinzugefügt um den Eindruck eines Haihorrorstreifens zu erwecken. Burt Reynolds und Samuel Fuller hatten damit ihre berechtigten Probleme, von Fullers Cut wurden wohl auch nur wenige Szenen so gelassen wie er es wollte und so versuchten beide ihre Namen aus den Credits zu bekommen. Interessierte die Produzenten aber nicht weiter. So wurde aus einem Abenteuerfilm, der fast ausschließlich in der Wüste spielt zu einem Tierhorrorfilm mit Haien oder besser gesagt einem Hai, der eine echte Snuff Szene beinhaltet.
Das ist eigentlich auch schon das einzige was wirklich interessant an diesem Film ist. Was nämlich letztlich aus dem Film gemacht wurde ist nicht besonders interessant und die Haiszene ist natürlich extrem daneben. Auch ansonsten ist der Film recht fragwürdig. Schließlich war es im Jahre 1969 schon nicht mehr unbedingt cool Schauspieler in Black Face zu zeigen. Auf der haben Seite ist zu verbuchen, dass Fuller bei weitem kein schlechter Regisseur war und der Film handwerklich, eigentlich in Ordnung geht. Mit Burt Reynolds hat man einen ordentlichen Lead, der auch schon damals Starpotential vorzuweisen hatte.
Die meiste Zeit verbringt dieser Film aber damit Wüste, den Markt und rauchende Menschen zu zeigen die unheimlich stark schwitzen. Mit anderen Worten: Viel Rauch im Nichts. Fast jede Szene geht länger als es nötig wäre und es herrscht jede menge Langeweile. Der Directors Cut hätte allerdings ein annehmbarer Abenteuerfilm werden können. So gibt es aber zu viel Leerlauf und ein mehr als fragwürdiges vorgehen der Produzenten.
3,2 von 10 Ziegen auf der Treppe