Dienstag, 4. November 2025

Kalenderwoche 44 2025: Augenflüssigkeit, blinde Mönche, durchgelatschte Sohlen, gute und schlechte Väter!

Kalenderwoche 44 2025: Augenflüssigkeit, blinde Mönche, durchgelatschte Sohlen, gute und schlechte Väter!


The Long Walk: Todesmarsch (2025)

Basierend auf der gleichnamigen Novelle von Stephen King aus dem Jahre 1979. Francis Lawrence (Die Tribute von Panem, 2013) versucht sich erfolgreich an einer zu unrecht nur wenig beachteten King Geschichte. Dabei hält er sich zum Großteil recht nahe an der Vorlage, was auch Problemlos gelingt. Zwar bezieht sich die Kritik von King im Buch deutlich auf den Vietnamkrieg, das im Film gezeigte Unrecht lässt sich aber auch ohne Umwege auf aktuelle Regierungen, soziale Konflikte und internationale Krisen anwenden. Somit kann der Stoff auch Heute noch emotional bewegen und zu Tränen rühren. Der Horror ist unmenschlich und umso mehr können die Figuren erstmals ihre eigene Menschlichkeit zulassen und wenn es auch nur bei einem einzogen schrecklichen Marsch ist. Mark Hamill (Die Abenteuer von Brigsby Bär, 2017) wirkt hier etwas deplatziert. Dafür bekommt Judy Greer (Halloween Kills, 2021) eine kleine Rolle. Die wahren Stars sind hier aber die jungen Darsteller. Allen voran David Jonsson (Alien: Romulus, 2024), der wirklich jede Szene ohne Probleme an sich reißen kann. Aber auch Cooper Hoffman, Charlie Plummer, Ben Wang und Joshua Odjick machen ihre Sache sehr gut. Starker Film der sich völlig auf sein Konzept einlässt und damit auf voller Länge punkten kann.

Forbidden Floor - The Home (2025) [Plaion]

Pete Davidson (Bodies Bodies Bodies, 2022) spielt Max, ein Adoptivkind, dass nach dem Suizid seines Adoptivbruders aus der Bahn geraten ist. Nach seinem letzten Kontakt mit der Polizei kann nur Sozialarbeit in einem Altenheim die drohende Knaststrafe abwenden und so findet er sich als Hausmeister in einem gruseligen Senior*innenheim wieder. James DeMonaco hat schon mit der „Purge“ Reihe gezeigt, das er ein sehr simples Konzept sehr wuchtig umsetzen kann. „The Home“ schlägt zwar leisere Töne an und das Publikum weniger direkt in die Fresse, letztlich hat aber auch dieser Film eine deutliche Botschaft, die am Ende extrem ungeschönt in einem chaotisch blutigen Ende serviert wird. Subtext ist was für Feiglinge. Der Weg dahin ist aber eher ein Slowburn, aber ein effektiver. Dabei bewegt sich der Streifen zwischen modernem Horror, lässt sich dabei aber auch nicht kleinere Anleihen am Giallo nehmen. Pete Davidson wirkt darin teilweise etwas verloren, wobei allerdings seine schwächeren Momente durch den starken Cast an älteren Darsteller*innen gut aufgefangen werden kann.

Die Blu-ray von Plaion kommt mit einem informativen Audiokommentar und einem kleinen Making-Of.



Bambi: Die Abrechnung (2025) [Plaion]

Jagged Edge erweitert erneut das Bootleg Poohniverse und nach zwei Pooh Filmen und einem Abstecher nach Neverland wird nun das nächste Public Domain Franchise zu Wurst verarbeitet. Bambi steht zum Abschuss bereit und ist zum Zombiehirsch mutiert. Der Film ist handwerklich solide gewerkelt, hat einige nette Ideen, lustige Momente und gute Kills zu bieten. Richtig langweilig wird es hier nie und gerade für Tierhorrorfans ist einiges dabei. Kleiner trashiger Spaß der nicht ernst genommen werden will.

Kommt bei Plaion auch als UHD Version mit Audiokommentar heraus.



Horror-Express (1972)

Spanischer Zuggrusler mit Christopher Lee, Peter Cushing und Telly Savalas, die im Orientexpress gegen ein prähistorisches Alien kämpfen. Die erste Hälfte kann ganz gut unterhalten und bietet den einen oder anderen spannenden Moment. Die zweite Hälfte pfriemelt einen völlig unnötigen Savalas Gastauftritt hinein, der jegliche Spannung aufsaugt. Danach mäandert der Streifen etwas planlos umher bis dann alles irgendwie endet. Könnte deutlich spannender sein und keiner der drei Hauptstars kann sein Talent präsentieren. Das Monster ist leider auch nur halbwegs interessant und letztlich mehrmals auf sehr dusselige Weise überrumpelt. Schade.