Das französische Frühstück (1984) [WVG Medien]
Annabelle (Dorle Buchner) ist ein lockeres Rockermädchen aus dem Hafenviertel. Irgendwann lernte sie einen älteren Filmproduzenten kennen, der sich nach einigen wilden Nächten in sie verliebte und ihr eine Rolle in einer großen Kinoproduktion verschafft hat. Marianne (Ursula Gaussmann) hat neben ihrem Studium als Animiermädchen gearbeitet und ist auf diesem Weg zu Rihm gelangt. Zuletzt ist da noch Susanne (Christine Schwarz), ein Schmuddelmädchen aus dem Bahnhofsviertel, das immer auf der Suche nach kecken Bekanntschaften ist. Auch sie wurde ein Filmstar, nachdem sie einen Fotografen kennenlernte, der von ihr verruchte Fotografien machte. Alle drei sind durch ihre freizügige Art große Stars geworden, dieser Report zeigt wie sie da hin gekommen sind.
Drei Mädchen, alles Flittchen, werden zu großen Filmstars weil sie ihre Körper schamlos einsetzen. Auf der anderen Seite, schmierige Männer, alle leiden unter Erektiler Dysfunktion, die für ein bisschen Bettaction alles geben würden. Jürgen Enz (Das Sexabitur 2) agierte hier unter dem Künstlernamen Bert Haid, vermutlich weil er es mal etwas härter treiben wollte. Aus den Siebzigern konnte sich nämlich nur der angestaubte Look und der dokumentarisch angehauchte Erzählstil in das nächste Jahrzehnt rüberretten. Der klamaukige Humor wurde etwas runter gefahren, dafür resultiert der Humor mehr aus der Degradierung der Männer. Vermutlich wird damit versucht Männer anzusprechen die einen Erniedrigungsfetisch haben oder so. Manchmal ist es jedenfalls ganz lustig oder zumindest amüsant. Ein wenig Drama wird in den “Tatsachenreport” auch noch verwurstet und dann haben wir einen ganz netten Film mit viel Brustgewackel und auch fast so vielen geschwungenen Penen.
Beim französischen Frühstück geht es nämlich ganz schön rund und zum Teil werden hier die Grenzen des Softcore Bereichs relativ hart ausgelotet. So ging es bei diesen Filmen in den Siebzigern nicht zu. Dorle Buchner (Kohlpiesels Töchter), Ursula Gaussmann (Lass das - ich hass das) und Christine Schwarz (Portugiesische Feigen) müssen den Film als einzige richtige Darstellerinnen fast komplett alleine am Leben halten und haben dazu nur wenig Worte und ihren Körper zur Verfügung. Da aber jedes der drei Kapitel nur gerade mal 20 Minuten lang ist kommt es zu keinen längeren Durchhängern (bei den Männern schon) und die flauen Witze und die nackte Haut können eigentlich gut genug für 60 Minuten unterhalten. Ein oder zwei charismatische oder zumindest irgendwie interessante männliche Figuren hätten da aber noch einiges verbessern können. Kritisieren könnte man noch, wie angestaubt und altbacken der Film aussieht, allerdings mag ich den Look ganz gerne.
Das französische Frühstück ist ein ganz ordentlicher Vertreter seiner Zunft. Die Gags sind flach genug damit sie jeder versteht, aber nicht zu dumm um die meisten abzuschrecken, für Männer gibt es viel zu sehen, für Frauen nur etwas weniger und ein ganz bisschen Drama ist auch beigemengt. Kann man gesehen haben wenn man aufs Genre steht.
Das Bild der DVD ist durchaus ausreichend und neben dem bekannten Booklet gibt es insgesamt noch Elf Trailer zu: “Hausfrauen-Report Teil 6“, “Gestatten, Vögelein im Dienst“, “Jagdrevier der scharfen Gemsen“, “Aus dem Tagebuch einer 17-jährigen“, “Gefährlicher Sex frühreifer Mädchen", "Die heißen Nächte der Josefine Mutzenbacher“, “Liebesvögel“, “Zwei Kumpel in Tirol“, “Hausfrauen-Report Teil 4“, “Wenn Mädchen mündig werden“, “Die munteren Sexspiele unserer Nachbarn” und der Alpenglühn TV Werbespot.
5,7 von 10 Prügeleien auf dem Fischmarkt, während Bananen Bernd nur zuguckt