Howard the Duck Annual #1 (Marvel)
Howards Zeit als dämonische Ente ist vorbei und oberflächlicher Frieden kehrt wieder in Cleveland ein. Howard, Bev und Winda sind allesamt pleite und wohnen jetzt bei Paul. Keine Möbel, nichts zu Essen und Geld hat schon erst recht niemand von ihnen. Mit den letzten Ersparnissen kaufen die Mädchen mit Paul einem Teppich. Dann müssen sie wenigstens nicht mehr auf dem harten Dielenboden schlafen. Howard ist überhaupt nicht begeistert und seine Depressionen nehmen ihn immer mehr ein. Plötzlich herrscht aber wieder totales Chaos. Es handelt sich nämlich nicht um einen normalen Teppich, sondern um einen magischen fliegenden Teppich. Der Teppich samt Bev und Winda fliegt zurück in seine Heimat Bagmom. Paul und Howard wollen ihre Mädchen aus dem nahen Osten retten, doch vor Ort bekommen sie es nicht nur mit einem fiesen Scheich, sondern auch mit einem fiesen Kapitalisten und einem verzauberten Muli zu tun. Verrückte Welt!
Okay das Annual bietet auf seinen 30 Seiten zwar nicht unbedingt die beste Satire, die Gerber in dieser Reihe hervorbringen sollte, aber ungemein komisch ist es trotzdem. Eigentlich kann man aber auch sagen, das Gerber hier alles richtig macht. Seine anarchistische herangehensweise ist eigentlich einer der größten Angriffe auf gängige Konventionen in Comics und hätte so auch nicht forciert werden können. Ein zwei Seiten laufen relativ normal ab und dann fügt er Dinge wie verzauberte Mulis, Weltkriegspiloten, arabische Kapitalisten und andere scheinbar zufällig ausgewählte Elemente hinzu. Am Ende kommt aber doch eine erstaunlich kompakte und zusammenhängende Story dabei raus. Ein ziemlich bekloppter aber sehr unterhaltsamer Trip.
Val Mayerik arbeitete seit 1973 mit Gerber an Adventure into Fear (ab #13) und wurde bald zum festen Man-Thing Zeichner. In Adventure into Fear #19 zeichnete er auch Howards ersten Auftritt. Der Stil ist nicht allzu anders als der von Gene Colan oder Frank Brunner, nur vielleicht etwas realistischer, was bei Howard super passt. Da der Gag ja ist das Howard zwar eine Comicfigur ist die Comicabenteuer erlebt, aber ein Wesen aus einer realen Welt wie unseren entstammt. Es wird mal wieder fleißig schraffiert und auch Schatten werden stark eingesetzt, zumindest zu Beginn. Später wird Howards Gemüt etwas sonniger und das Artwork folgt auf der Floße.
Ein gelungenes Annual, nichts weltbewegendes, aber sehr unterhaltsam.
7,4 von 10 Zauberwörter