Sindbad - Staffel 1 Volume 1 (2012) [Polyband]
Durch kleinere und größere Gaunereien schlagen sich Sindbad (Elliot Knight) und sein kleiner Bruder durchs leben. Bei einem Betrug der beiden kommt aber der Sohn eines Generals der Stadtwache ums Leben. Beide werden gefangen, doch nur Sindbads unschuldiger Bruder wird hingerichtet, währenddessen er fliehen kann. Darauf verflucht seine Großmutter ihn, wodurch er von nun an das Festland niemals länger als einen Tag betreten kann. Ansonsten tötet sein Fluch ihn. Deshalb schleicht er sich als blinder Passagier auch auf ein Segelschiff, wo er aber sofort entdeckt wird. Noch bevor er irgendwie Ärger bekommen kann greifen Salzwasserbestien das Schiff an und töten fast alle Seefahrer und Passagiere. Neben Sindbad hat die Streunerin Rina (Marama Corlett), der nordische Krieger Gunnar (Elliot Cowan), der asiatische Koch Cook (Junix Inocian), der Schiffsart Anwar (Dimitri Leonidas) und die exotische Schönheit Nala (Estella Daniels) überlebt. Gemeinsam schippern sie übers Meer, eigentlich will jeder wieder seines eigenen Weges gehen, aber die Vielzahl iher Abenteuer schweißt die ungleiche Truppe immer mehr zusammen. Dabei treten sie nicht nur gegen fremde Völker und Fabelwesen an, sondern werden auch immerzu von Lord Akbari (Naveen Andrews) und seiner dunklen Hexenmeisterin Taryn (Orla Brady) verfolgt.
Eine britische Sindbad Serie kann entweder ganz großer Mumpitz sein oder doch vielleicht was ganz tolles. Skeptisch war ich aber schon etwas, da bei so einer Serie klar ist, dass viel CGI zum Einsatz kommen muss. Nach der Sichtung der ersten 6 Folgen der ersten Staffel, bin ich aber beruhigt und habe richtig bock weiter zu schauen.
Sicherlich ist Sindbad nicht die cleverste BBC Serie, dafür bringt sie aber superkurzweiligen Spaß. Nach der etwas dramatischen Pilotfolge, wird’s immer mal wieder etwas trashiger, wobei sich die beteiligten scheinbar schon im klaren darüber sind das einiges sehr überzeichnet ist und Dinge wie das Abenteuer in dem magischen Kasino kann eh niemand ernst nehmen. Besonders geil im Kasino, ist der Soundtrack. Arabische Klänge stoßen auf dumpfsten Dubstep. Herrlicher scheiß. Gedreht wurde die Serie komplett auf Malta in alten Ruinen, in denen auch schon Gladiator und andere Abenteuerfilme gedreht wurden. Die Festungen sind sehr hübsche dreh Orte und auch die anderen Kulissen im Studio sehen super aus. Großen Respekt auch dafür das man es geschafft hat auch die Szenen auf hoher See glaubwürdig zukreieren. Sogar die Computeranimationen, die hier zu Hauf benötigt werden, stechen zwar sehr aus dem Bild heraus, sehen aber trotzdem gut aus. Man merkt zwar sofort das die animierten Dinge nicht real sind, die Täuschung ist also nicht so gut, aber die Monster haben wirklich feine Texturen und sind toll animiert.
Aber auch der Cast ist solide und mit viel Spaß bei der Sache. Allen anderen voran ist Elliot Knight zu loben, den man hier direkt von der Schauspielschule nach Malta gebracht hat, wo er zum ersten mal vor der Kamera stand und auch ohne jegliche Erfahrung macht er seinen Job gut und wird auch innerhalb der Serie von Folge zu Folge merklich besser. Ebenso gefallen kann Marama Corlett, die auch schon die Dreharbeiten zu “The Devil's Double” auf Malta verbracht hat. Elliot Cowan ist auch ziemlich cool, wirkt etwas wie ein etwas schönerer Ron Perlman. Der Fokus der ersten sechs Folgen liegt eher darauf, in sich geschlossene Abenteuer zu erzählen. Alles sehr leichtfüßig erzählt und mit einem guten Tempo ausgestattet. Fast alle Charaktere haben dunkle Geheimnisse, die bisher zum Teil nur angedeutet wurden, da ist jedenfalls noch viel Raum für Entwicklung und wenn die Serie lang genug überlebt könnte da noch einiges kommen. Mein einziger wirklicher Kritikpunkt sind die beiden Widersacher von Sindbad, die mir zu langweilig geraten sind. Um sie ernst zu nehmen agieren sie zu Comicartig, aber für den B-Movie Charme sind sie dann doch zu ernst angelegt. Da könnte man noch etwas nachbessern.
Sindbad ist eine kurzweilige und interessant gestaltete Abenteuerserie für die ganze Familie, bei der sicherlich noch Luft nach oben ist, ihre Aufgabe erfüllt sich aber schon jetzt vollkommen.
Neben den sechs Folgen befinden sich noch zwei Featuerettes auf den beiden DVDs. Einmal handelt es sich dabei um 30 Minuten hinter den Kulissen und dann noch mal eine knappe halbe Stunde in der Marama Corlett durch die Kulissen in Malta führt. Das Bonusmaterial ist gut aufgemacht und wie kleine Dokumentationen aufgemacht. Außerdem gibt es noch Trailer zu Doctor Who und Robin Hood.
7 von 10 dankbare Greifen