Elmer (1988) [Ascot Elite]
Ein altes Ehepaar hat ein ganz besonderes Haustierchen. Er hört auf den Namen Elmer und ist ein Egelartiger Parasit. Regelmäßig muss man den charmanten, aber sehr manipulativen Kerl mit frisch geernteten Menschenhirnen beliefern und ihm ständig frisches Badewasser bereithalten. Wenn man dies allerdings für ihn tut, bekommt man als Belohnung eine Substanz von ihm injiziert, durch die man angenehme psychedelische Visionen erleben darf. Allerdings dient dies auch nur dazu seine Diener von ihm Abhängig werden zu lassen. Dem alten Pärchen bricht er aber aus und findet in dem etwas naiven Brian (Rick Hearst) einen dankbaren Wirt. Denn bis er merkt das er ganz schrecklich benutzt wird, ist sein Leben schon völlig aus dem Ruder geraten, er wurde zum mehrfachen Mörder und seine Freundin hat er auch verloren. Nur den ekligen Egel kann er nicht loswerden.
Sechs Jahre nach seinem ersten Abendfüllenden Film Basket Case, trat Frank Henenlotter (Frankenhooker) noch mal nach und lies Elmer den phallischen Drogenegel auf die Zuschauer los. Wie eigentlich alle seine Filme, ist auch Brain Damage, so der Originaltitel, etwas ganz besonderes. Jedenfalls finde ich, dass Frank Henenlotter einer der wenigen Regisseure ist, der den Grindhouse Filmstil in die Achtziger retten konnte. Seine Filme sind billig, übertrieben gewalttätig und voll mit Splattereffekten die genauso cool gemacht sind, wie sie bescheuert aussehen. Trotzdem wird’s immer wieder richtig eklig und das beste ist eigentlich, dass die Handlung nie so flach ist, wie man bei einer solchen Comedyhorror Produktion erwarten würde.
Der Film könnte nämlich sehr viel stumpfer sein als er letztlich geworden ist. Der wie ein entsetzlich entstellter und kranker Penis aussehende Elmer, spricht mit einer wohlklingenden Stimme und versteht es sich zu artikulieren. Ähnlich wie in einem Cronenberg (The Fly) Film, bringt er die Themen Sexualität, Adoleszenz und Drogensucht zum Einsatz und verleiht dem ganzen damit etwas besonderes und hochwertiges. In dem findet man also auch noch was, dass noch gut ist. Heißt aber nicht, dass der Film nicht auch mittendrin billigste Gags oder eine unendlich alberne Musical Nummer abziehen kann. Herrlich. Sogar Duane aus Basket Case hat einen ziemlich lustigen Gastauftritt.
Insgesamt ist der Film in allen Punkten ziemlicher Müll. Sehr überraschend sind dann aber die sehr git gefilmten Szenen während der Drogenvisionen, die mit einem höheren Budget sicherlich wundervoll aussehen würden. Aber auch so stechen sie auffallend aus dem Rest hervor. Die Effekte sehen verdammt eklig aus und schwanken dabei zwischen richtig gut und absichtlich extrem müllig. Wer Filme wie Basket Case oder Street Trash mag, wird auch Brain Damage lieben.
Bild und Ton der DVD sind nicht berauschend, aber ausreichend und als Bonus gibt es den deutschen und den US-Trailer, sowie eine Bildergalerie. Außerdem liegt der DVD noch eine Postkarte mit einem coolen Screenshot bei.
7 von 10 feuchte Träume