Avatar: Der Herr der Elemente #1 - Das Versprechen 1 (Cross Cult)
Nach seinem ersten großen Abenteuer konnte der frischgebackene Avatar Aang den Frieden wieder herstellen. Gemeinsam mit seinen Freunden Katara und ihrem Bruder Sokka residiert der Friedensbringer zur Zeit in einer Feuerkolonie im Herzen des Erdreichs. Hier besiegte Aang einst den alten Feuerlord Ozai und beendete damit den hundertjährigen Krieg. Seitdem herrscht dort Zuko, Ozais Sohn und einer von Aangs Verbündeten. Ebenfalls zu Besuch in der Kolonie sind natürlich auch Aangs tierische Freunde, der geflügelte Lemur Momo und Appa, der letzte fliegende Büffel. Aber schon wird der frisch erkämpfte Frieden durch erneute Spannungen zwischen den Erd und den Feuer Mächten bedroht. Und so kommt es das der letzte überlebende Luftnomade gegen seinen Freund Zuko antreten muss, wie einst schon gegen dessen Vater.
Diese jungen Leute. Ständig spielen sie im Bus mit ihren myPods, hören diese schreckliche Jazzmusik, vertrödeln ihre Zeit auf Faceblub und rollern Reifen durch die Straßen, die sie mit einem Stock anstubsen. Ich komme da schon lange nicht mehr mit. So ging auch schon Nickelodeons Hitcartoon Serie “Avatar: Der Herr der Elemente” vollkommen an mir vorbei. Mich hat nur erreicht das Aang ein ziemlich dufter Typ ist und das es eine Realverfilmung der Serie geben soll die unheimlich scheiße ist. Nicht unbedingt viel. Jetzt lag aber der erste Comic zur Serie auf meiner Türschwelle und dann schaut man ja doch mal rein. Ich versuche also jetzt mal meine Meinung aufs virtuelle und sehr geduldige Papier zu bringen, wer mir aber vorwerfen will das ich keine Ahnung habe und nichts verstehe, kann es gerne tun.
Erstmal fällt mir auf das Aang einen Pfeil auf dem Kopf hat, drolliges Kerlchen. Viel drolliger sind aber seine haarigen Freunde. Appa ist ein fliegender Büffel mit sechs Beinchen, er dient seinen Freunden als Fortbewegungsmittel und guckt immer sehr drollig. Leider ist er aber auch der letzte seiner Art. Sobald er ein Spin-Off bekommt bin ich hundertprozentig dabei. Unheimlich süßes Tierchen. Fast genauso knuddelig ist der geflügelte Lemur Momo. Das kleine Mädchenherz in meiner haarigen Brust ist jedenfalls schon vollkommen zufrieden. Soweit ein guter Start ins Franchise. Auch davon abgesehen kann man sagen das Eisner-Award-Gewinner Gene Luen Yang mit gutem Writing überzeugen kann. Die Zielgruppe ist sehr klar relativ jung, aber sie wird ernst genommen und der Autor hält es nicht für nötig alles haarklein zu erklären oder es den Lesern möglichst einfach zu machen. Die Charaktere haben auch allesamt Ecken und Kanten, drollige Eigenheiten und auch Fehler. Für mich wird Avatar dadurch aber trotzdem nicht wirklich interessant.
Das Artwork ist für mich zu auswechselbar. Zu sehr versucht man den angesagten Animestil zu kopieren, die Charakterdesigns sind nett, aber genauso generisch wie alles andere. Auch die übergeordnete Prämisse mit den Elementen ist mit das simpelste was man als Grundlage für eine große Fantasygeschichte nehmen kann. In einem gewissen Alter hätte ich die Serie und genauso diesen Comic wohl ziemlich toll gefunden und ich kann den Reiz, den sie auf die Fans hat vollkommen verstehen. Denn abgesehen davon das der Plot etwas Ideenlos ist oder zumindest nichts neues präsentiert, ist der Comic handwerklich auf hohem Niveau.
Der erste Band beherbergt 76 Comicseiten im bekannten Cross Cult Taschenformat. Allerdings nicht in typischer Hardcover Ausführung sondern nur als Softcover. Da die Zielgruppe hier aber auch keine Comicsammler, sondern junge Leser sind ist es so sicherlich besser, da sich viele Fans die Hefte sonst nicht leisten könnten. Als Bonus gibt es noch ein kleines zweiseitiges Making Of des Covers. Fans brauchen wohl nicht lange überlegen ob sie zugreifen, ich bin aber wohl schon zu alt dafür.
6,7 von 10 büffelige Büffel