Mark Brandis - 23 - Triton Passage (Folgenreich)
Quälende Langeweile. Schon seit 240 Tagen ist Mark Brandis (Michael Lott) nun Gastpilot auf der frisch erbauten EXPLORATOR. Das Schiff unter dem Kommando von Commander Elmar Busch (Roman Kretschmer) hat aber immer noch nicht zum Testflug abgelegt und schwebt unbewegt im All herum. Die Belegschaft soll nämlich beobachten wie der Stern Eta Carinae zur Hypernova ausbricht. Daher heißt es warten und viel Kaffee trinken. Langeweile und der Fakt das gleich zwei Commander an Bord sind, lässt die Situation nicht gerade entspannt sein. Dramatische aber willkommene Abwechslung kommt auf, als Brandis durch den VEGA-Direktor John Harris (Gerhart Hinze) von einem gestrandeten Republikenschiff erfährt, das hilflos im Orbit des Neptuns fest hängt. Die Chefetage verbietet ihm einzugreifen und seine Beobachtungsposition zu verlassen. Wie man es aber von ihm kennt, macht er sich trotzdem auf den Weg und versucht die Belegschaft zu retten. Er kommt aber zu spät und kann nur ein junges Mädchen mit geheimnisvollen Kräften bergen und mit zur EXPLORATOR bringen. Doch nun stecken sie selbst im Gravitationsfeld des Neptunmons Triton fest. Der Sauerstoff wird knapp und die letzt Rettung könnte eine Expedition zum Mond sein.
Eine Folge mit einer Laufzeit von 79 Minuten und trotzdem keine langweilige Sekunde. So was schaffen zur Zeit auch nur wenige andere Serien. Hier ist es dem interessanten Mix zu verdanken. Es beginnt sehr klassisch im Weltraum, Brandis hängt während seiner langweiligen Schicht melancholischen Gedanken nach und denkt an geschehenes. Langsam schleicht sich die politische Komponente ein. Es wird langsam dramatischer und bald darauf geht’s auf zu einem Abenteuer auf dem Triton. Damit aber nicht genug. Wenn man denkt das Finale wäre erreicht kommt noch mal ein Kapitel dran in dem das Hörspiel noch ins Thriller Gefilde übergeht. Inhaltlich gibt es absolut nichts zu meckern.
Genauso abwechslungsreich wie der Inhalt der Folge ist auch das Klingbild. Von der anfänglich ruhigen Stimmung auf dem Schiff, bis hin zur starken Bedrohung durch den Luftmangel oder auch der unterkühlten Atmosphäre auf dem Triton, jede Szene wird passend und qualitativ hochwertig mit Geräuschen ausgekleidet. Die Musiken passen ebenso abermals sehr gut zu den jeweiligen Momenten.
Michael Lott gibt den Brandis einmal mehr routiniert, aber charismatisch. Besonders glänzen darf er hier in den sehr dramatischen Sequenzen, genauso wie wenn es mal etwas emotionaler wird. Roman Kretschmer ist auch klasse, genauso wie Mira Christine Mühlenhof und Gerhart Hinze. Bettina Zech ist auch super und… ach eigentlich könnte man einfach alle Sprecher aufzählen. Mittelmaß ist hier Niemand. Und so kann ich mal wieder sagen das Mark Brandis zum besten gehört was im Moment auf dem Hörspielmarkt gibt.
8,9 von 10 unnütze Schneeschuhe