Koma #6: Am Anfang (Reprodukt)
Ganz alleine hat Addidas sich der Bestie gestellt die ihre Welt erschaffen hat. Sie hat sich aber mit ihr in eine von ihr selbst erdachten Welt gedacht. Jetzt hat sie die Überhand und muss ihre Chance nutzen. Ihre alte Welt ist eh hinüber. In der großen Industriestadt haben die Monster aufgehört die Maschinen zu betreiben und nur der Kommissar und das ehemalige Monster von Addidas kümmern sich noch. Das Leben hat trotzdem ein Ende gefunden. Daher überlegt Addidas sich einfach eine komplett neue Welt, eine glücklichere und buntere zu erdenken. Und wenn die beiden Kinder aus dem Hotel zur Hilfe kommen sollten sie es irgendwie schaffen können.
Und so geht die Reise von Addidas, ihrem Vater und sogar ihrer gesamten Welt zu Ende. Das letzte Album führt alles zu einem sehr runden ende, das sehr schön und verspielt geworden ist und sich doch sehr stark von den bisherigen Ausgeben abgrenzt. Gerade die letzten Seiten sind fabelhaft zusammengestellt und wunderhübsch arrangiert. Leider ist das letzte Album aus den letzten Seiten aber auch ein wenig überstürzt. Ich hätte mir jedenfalls gewünscht, dass alle Figuren in “Am Anfang” noch etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen hätten. In manchen Nebenerzählungssträngen hätte ich mir ein umfangreicheren Schluss gewünscht. Am Ende macht dann aber doch alles Sinn, erfordert ein wenig mitdenken und kommt schlüssig rüber. Im Großen und Ganzen hat Pierre Wazen also alles richtig gemacht.
Fürs Auge hat dieses Album mehr zu bieten als alle vorherigen. Es gibt ein paar verschiedene und teilweise auch völlig neue Welten zu sehen. Dabei ist Frederik Peeters immer wieder in der Lage dazu sehr schöne Seiten zu Zaubern. Zum Beispiel ist es ein klarer Höhepunkt wenn er zeigt wie Addidas in der neuen, von ihr erschaffenen Welt die Pflanzen wachsen lässt und die Vegetation zu den Gittern der Panel werden. Auch im Hotel gibt es immer wieder Überraschungen wenn Herr Emm, Frau Emm und die anderen im Paneltakt ihr aussehen verändern. An coolen Ideen fehlt es dem Zeichner hier jedenfalls nie. Im Finale ist es voll mit tiefsinnigem Symbolismus der die Handlung und ihre Bedeutung noch größer machen können als der Text es könnte, zumindest auf diese feinfühlige subtile Art.
Wer also die bisherigen Alben toll fand sollte weiter lesen und wer noch gar nicht angefangen hat nimmt sich jetzt sofort alle sechs Alben vor. Und los!
8 von 10 wurmstichige Äpfel