Horror Express (1972)
Der englische Anthropologe Prof. Sir Alexander Saxton (Christopher Lee) findet in der Mandschurei Überreste eines eingefrorenen Wesens, das er für den Missing Link hält. Mit der transsibirischen Eisenbahn will er die unbekannte Kreatur nach Europa bringen. Doch bei der überfahrt taut das Monster auf und bricht aus seinem Käfig aus. Nach und nach tötet es die anderen reisenden, stiehlt ihre Körper und ihre Fähigkeiten.
Die kleine italienische Produktion, Horror Express von Eugenio Martín (Der Mann von Toledo), kann trotz sichtlich beschränkten Mitteln ziemlich gut unterhalten. Ein recht solides Werk ist es letztlich geworden. In den Hauptrollen findet man Christopher Lee (Howling II) und Peter Cushing (Camelot - Der Fluch des goldenen Schwertes) wieder, die sich gegenseitig immer wieder an die Wand oder sich gegeneinander ausspielen. Es bringt wirklich Freude den beiden Altmeistern bei ihrer Arbeit zu zusehen. Das Monster stellt sich im Verlauf als Alien heraus, dass ähnlich wie das bei “The Thing” von Körper zu Körper wandert. Später kommen sogar noch ein paar Zombies vor und Peter Cushing darf noch in einem Auge mit einer Nadel rumstochern und einen Schädel darf er auch noch aufsägen.
Man merkt dem Film an, wie sehr das Geld an allen Ecken fehlte, doch trotzdem schafft man es diesem Stück, das im Jahre 1906 angesiedelt wurde, immer glaubhaft aussehen zu lassen. Nur die angeklebten Bärte sehen manchmal nicht so überzeugend aus wie sie sollten und der Blick in die Vergangenheit des Aliens ist nett, aber ziemlich stümperhaft umgesetzt worden. Trotzdem ist es vollkommen verblüffend, wie man es geschafft hat die Mischung aus historischen Film, Zombiestreifen, Alieninvasion und Krimi funktionieren zu lassen. Später hat noch Telly Savalas (Pretty Maids All in a Row) einen kurzen Gastauftritt und ebenso kommt noch ein verrückter Mönch und eine Spionin vor. Es ist also wirklich viel los in der Bahn. Langweilig kann es somit nie werden. Ich bin jedenfalls auf ganzer Linie positiv überrascht worden und kann allen Horrorfreunden eine Reise im Horror Express empfehlen.
7,4 von 10 rasputinsche Auftritte