The Nesting 2: Amityville Asylum (2013) [Paragon Movies]
Lisa Templeton (Sophia Del Pizzo) ist jung und braucht das Geld. Deshalb bewirbt sie sich auch um die nur wenig reizvolle Stelle als Putze in einer Psychiatrie auf Long Island, genauer gesagt im High Hopes Hospital im kleinen Ort Amityville. Zuerst ist ihre Freude ziemlich groß, denn obwohl sie ihren potenziellen Chef während des Bewerbungsgesprächs angeniest hat, bekommt sie die Stelle. Schon am ersten Arbeitstag muss sie feststellen, dass vieles nicht so ist wie es zu sein scheint. Die Führung hat einiges zu vertuschen, einige der Mitarbeiter sind verrückter und gefährlicher als die meisten Insassen. Dann findet sie heraus, dass das Gelände auf dem das Institut erbaut wurde auf einem ehemaligen Indianerfriedhof errichtet wurde, auf dem vorher das Haus der Familie DeFoe stand, die sich vor einiger Zeit verrückt wurde und sich selbst auslöschte. Wenn sie nicht bald die Wahrheit über die Klinik herausfindet, könnte sie schon ablud ihr neuester Gast werden, wenn sie das nicht schon lange ist.
Diese billige englische Produktion vom jungen Regisseur Andrew Jones, soll laut dem Backcover eine Fortsetzung zu Armand Weston “The Nesting” von 1981 sein. Ist natürlich totaler Blödsinn. Ich frag mich auch welcher Gelegenheitskäufer Westons Film kennen wird und darauf reinfallen könnte. Und die weiteren potentiellen Käufer werden sofort erkennen, dass es sich in Wirklichkeit um einen Film mit dem Titel “Amityville Asylum” handelt. Da die Geschichte also irgendwann nach “Amityville Horror” spielt hätte man den Film doch viel leichter als neuen Amytiville Film und nicht als einen weiteren Nesting Film vermarkten können. Na ja total unverständlich, letztlich aber auch relativ wurst.
Wichtiger ist der Film selbst und ich muss eigentlich sagen er könnte sehr viel schlimmer sein. Ich mag, dass man auf die modere Amityville Legende aufbaut, was ich allerdings nicht mag ist wie ungeschickt oder schamlos, darüber bin ich mir nicht sicher, Jones sich bei klassischen Horrorfilmen bedient. Teilweise erkenne ich da durchaus eine Hommage, wenn auch eine unheimliche plumpe und ungelenke, manchmal bekommt man aber auch den Eindruck, er wusste einfach nur nicht wie man die Szenen füllen könnte. Da zitiert man dann einfach mal “Poltergeist”, “Shining”, “Schweigen der Lämmer” oder was auch sonst noch, selbst wenn es im Kontext absolut keinen Sinn macht. Ansonsten ist die Handlung nicht absolut platt und man merkt, dass der Macher sich seine Gedanken dazu gemacht hat und nicht einfach nur den tausendsten völlig belanglosen Amityville / Geisterfilm abspulen wollte.
Die größte Leistung des Teams ist aber ganz klar, nur mit einem Budget von 20.000 ausgekommen zu sein. Dafür sieht der Film nämlich wirklich gut aus. Ich hätte eher auf 1-2 Millionen getippt. Dafür also Respekt. Das nächste mal die Handlung vielleicht noch mal überdenken, ein paar fitte Darsteller mehr rankarren und das Filmchen sollte ausreichend unterhalten können. So gibt es noch zu viel Leerlauf und einige nervige Stellen.
Die DVD von Paragon hat außer einer ordentlichen Qualität und einem Wendecover mit dem albernen Titel und dem O-Ton leider keinerlei Extras zu bieten. Nicht mal ein Trailer hat es auf die DVD geschafft.
5 von 10 Psychatriebloggerinnen