Detektiv Conan #76 (Egmont)
Der nicht unbedingt talentierteste Detektiv Kogoro Mori hat sich jetzt auch ins digitale Zeitalter gestürzt. Damit er endlich wieder ein paar Fälle mehr an Land ziehen kann, hat der kleine Conan ihm eine Website eingerichtet und prompt bittet ihn eine junge Frau um Hilfe. Gleichzeitig macht die Nachricht über einen Banküberfall die Runde, bei dem drei Bankräuber ganze 200.000.000 Millionen Yen erbeutet haben. Kurz vor dem Termin bittet die Dame aber darum sich mit dem Detektiv in einem nahegelegenen Restaurant zu treffen. Dort kommt aber niemand hin und die Mail stammt auch von einem anderen E-Mail Postfach. Zurück in der Detektei versucht eine weitere Mail sie wieder aus dem Haus zu locken. Dann entdeckt Conan auch noch die Auftraggeberin auf Kogoros Toilette und vor ihr hockt ein Mann der sich vor kurzem mit einer Pistole selbst getötet hat. Was ist bloß geschehen und wie sind die Männer in schwarz in die Sache involviert.
Im zweiten Fall werden die Detective Boys von einem Ehepaar eingeladen, dass sie beim Campen kennengelernt hatten. Damals hatte das Pärchen ihren Reis vergessen und da die Kinder ihnen in der Not ausgeholfen haben, wollen sie sich revanchieren und sie, samt des Professors zum Grillen einladen. Doch kurz nachdem sie bei dem Paar ankommen stolpern sie in einen schrecklichen Ehestreit. Letztlich will die Dame sogar ihren Mann erstechen, der das Messer im letzten Moment gegen sie wendet. Zuerst scheint der Fall klar zu sein, doch Conan sind da ein paar Sachen aufgefallen. Außerdem wird noch ein dritter Fall gelöst, bei dem der junge Polizist Wataru Takagi spurlos verschwindet.
Band Nummer 76 und somit erreicht Gosho Aoyamas Mangareihe auch in Deutschland über 800 Kapitel. Herzlichen Glückwunsch dafür. Hier wird allerdings nicht gefeiert, sondern wie gewohnt das Verbrechen bekämpft. Der erste Fall um die ominöse Frau und den Bankräubern hat es ganz schön in sich. Immer wieder gibt es neue Wendungen, dann stecken auch noch die Männer in schwarz mit in der Angelegenheit und, und, und. Der Fall hat mir sehr gefallen und blieb durchgängig intelligent, witzig und dramatisch. Ein sehr guter Fall.
Der Zweite Fall um das merkwürdige Paar hat ein paar Längen und die Aufklärung hat so ihre schwächen. So ganz schlüssig ist das Ganze letztlich dann doch nicht und so klar wie Conan am Ende tut sind seine Ideen dann doch nicht. Gerade weil die Person für die wir sein sollen, ist mindestens genauso wahnsinnig wie die andere. Der dritte Fall zieht dafür wieder ordentlich an und bleibt spannend. Dafür wird dieser aber auch noch nicht ganz zu Ende Geführt und wir werden mit einem fiesen Cliffhanger zurückgelassen. Abgesehen vom zweiten Fall, der nur den kleinsten Teil dieses Bands ausmacht, ist dieser Manga also allen Conan Fans zu empfehlen und während des Lesens, werden sich Fans der Reihe auch nicht über “Ein Mord beim Grillfest” aufregen.
Was mich als nicht extrem großen Conan Fan, der gerade erst anfängt sich wirklich tiefer mit dem Franchise zu beschäftigen stört, ist wie sehr doch manche Seiten mit Text überladen sind. Manchmal ist es für die detektivische Arbeit nicht anders machbar und vor allem wenn man drei fälle in einen Band bekommen möchte, bleibt dem Autor nicht viel mehr übrig. Trotzdem wäre an dieser Stelle weniger manchmal mehr. Das Artwork ist oftmals ein wenig reduziert und gewinnt sicherlich auch keinen Innovationspreis, man könnte wohl zweckmäßig dazu sagen. Ist aber auch nicht unbedingt was schlimmes, denn einerseits ist der Stil immer wieder zu erkennen und zum anderen lenken somit keine abgedrehten Designs vom wesentlichem, nämlich den kriminologischen Rätseln ab. Kann gut unterhalten!
7 von 10 Mülldienste