Des Teufels Saat (1977) [Plaion]
Susan (Julie Christie) und ihr Mann Alex (Fritz Weaver) stehen kurz vor der Trennung. Er ist gerade dabei eine KI zu entwickeln die mit Sicherheit bald die Welt unterjochen möchte, während sie dem Techno-Faschismus eher negativ gegenüber eingestellt ist. Das ist wenig Raum für eine Paartherapie. Aber das ist bald auch egal, denn die KI erlangt Bewusstsein und macht was etwas tut das von Techbros hergestellt wurde: Sofort sperrt die KI Susan ein, sagt ihr sie soll putzen und auch ansonsten gehorchen und will sie schwängern.
Inhaltlich „Rosemary’s Baby“ (1968) mit einem Roboter, optisch von Kubricks „2001: A Space Odyssey“ (1968) beeinflusst, ist „Des Teufels Saat“ ein kruder Mix vieler Ideen, von denen auch einige durchaus gut sind, aber am Ende ist der Streifen leider vor allem unfreiwillig komisch. Ein satirischer Ansatzpunkt hätte hier wohl sehr viel besser funktioniert, als all diese vollkommen abstrusen Ideen hundertprozentig ernst zu nehmen. Die Specialeffects sind gelungen und stilistisch interessant. Die Darsteller*innen machen ihren Job gut und auch die Sets bieten Fans wunderbaren Retrofuturismus. Leider ist sich der Film weder darüber bewusst wie albern er die meiste Zeit wirkt, vor allem nicht in den entscheidenden Momenten, noch werden die durchaus vorhanden Stärken genutzt. Zurück bleibt ein zumindest interessanter und deshalb auch sehenswerter Film, der weit hinter diem zurückbleibt was möglich gewesen wäre.
Das Mediabook von Plaion hat zwar ein Booklet als Extra, aber ansonsten leider nur ein paar Trailer und eine Bildergalerie als Extra.
Ein amerikanische Pärchen wird bei einer Indienreise nach Bangalore unfreiwillig in den Raub des legendären Blutrubins verstrickt. Schon bald müssen sie sich gemeinsam mit einem einheimischen Taxifahrer mit suspekten Nebenjob gegen indische Autoritäten und einen bösen niederländischen Gauner erwehren.
C-Level Indianajonessploitation, qualitativ noch deutlich hinter den Quatermaine Sequels anzusiedeln. Das beste am Film war eigentlich die Laserkobra auf dem Cover. Die indische Szenerie ist insgesamt nett anzuschauen und ein paar Gags sind so dämlich das man doch schmunzeln muss. Die meisten Charaktere sind aber derartig doof und ermüdend das es schwer war dran zu bleiben. Highlight ist dabei sicher Bollywood Star Rajinikanth (Robot, 2010) als Taxifahrer Sabu der dem Film etwas verschrobene coolness verleihen kann.
Das Mediabook von Wicked Vision bringt euch den Film in erstaunlich guter HD Qualität (hätte nicht gedacht, dass das Material das hergibt) und kommt mit einem Booklet sowie drei Audiokommentaren und zwei Interviews.
Das Mediabook von Wicked Vision bringt euch den Film in erstaunlich guter HD Qualität (hätte nicht gedacht, dass das Material das hergibt) und kommt mit einem Booklet sowie drei Audiokommentaren und zwei Interviews.
Salem 2 - Die Rückkehr (1987) [Plaion]
Zeitgleich mit „Die Wiege des Schreckens“ (It's Alive III: Island of the Alive, 1987) teilt sich diese mehr als lose Fortsetzung zu Stephen Kings Miniserie „Brennen muß Salem“ (Salem's Lot, 1979) nicht nur Regisseur und Autor Larry Cohen (Maniac Cop, 1988) mit der Babymonsterinsel, sondern auch Hauptdarsteller Michael Moriarty (Troll, 1986) und James Dixon (American Monster, 1982) tummeln sich ebenfalls in Salem und bei den Monsterbabies. Mein Highlight ist jedoch Samuel Fuller (Hölle der Tausend Martern, 1957). Der sonst als Autor und Regisseur bekannte Fuller spielt hier einen alten jüdischen Nazijäger, der zufällig an einen Vampir gerät der ehemals bei der SS war. Der alte Herr schreckt auch vor den dreckigsten Tricks nicht zurück und kann dafür nicht kämpfen oder Auto fahren. Drolliger Typ. Generell ist der Film wirklich vor allem merkwürdig. Wer hier nach kohärenten Szenenfolgen sucht ist völlig verloren, auch wenn ihr eine Fortsetzung zu Salem wollt seid ihr hier falsch. Stattdessen bekommt ihr alberne Masken, dusselige, aber pointierte Dialoge, total planlose Action und vor allem spannende Charaktere. Diese sind zwar nicht gut geschrieben, begeistern aber durch ihre Einzigartigkeit. Wer diesen Merkwürdigkeiten etwas abgewinnen kann wird gut unterhalten, erwartet nur keinen guten Film althergebrachten Sinne oder auch nur irgendwie ernstzunehmendes Storytelling.
Die Blu-ray von Plaion kommt mit einer Bildergalerie und einem alten Interview mit Larry Cohen.
Body Snatchers - Die Körperfresser (1993) [Plaion]
Erneute Verfilmung des klassischen Science-Fiction Thema der Körperfresser. Diesmal mit Abel Ferrara (Driller Killer, 1987) im Regiestuhl und einmal mehr Larry Cohen der mitgeschrieben hat. Das Setting wurde von der Großstadt in eine abgeriegelte Militärbasis verlegt, was durchaus die Beklemmung und Paranoia verstärken kann. Neben Meg Tilly (Psycho II, 1983) freute ich mich besonders über Forest Whitaker (Sorry to Bother You, 2018) in einer kleinen Rolle. Technisch und darstellerisch solider Film mit dem üblichen Menschen werden mit Aliens ausgetauscht Thema. Diesmal aber aus der Sicht einer jungen Frau erzählt, was dem Ganzen neben dem Setting noch einen weiteren Spin gibt. Einige gute Effekte und intensive Szenen können leider nicht darüber hinweg täuschen das dem Film zwischenzeitlich mehrmals die Puste ausgeht und die Spannung nie lange gehalten werden kann. Ebenso sind viele Charaktere und Plotpunkte nicht gut geschrieben. Das Drehbuch, an dem drei Schreiber beteiligt waren ist zweifellos der schwächste Punkt des Films, was sich zuletzt im sehr schwachen und versucht bedeutungsvoll narratierten Ende zeigt.
Die Blu-ray von Plaion hat als Bonus eine Bildergalerie und ein Intereview mit Ferrara zu bieten.