Montag, 12. Mai 2025

Kalenderwoche 19: Junge Roboter, dicke Parasiten und ein Hai in Paris!

Kalenderwoche 19: Junge Roboter, dicke Parasiten und ein Hai in Paris!

Im Wasser der Seine (2024)


Mutierter Mako Hai macht Trouble in Paris, wo man sich in der Seine gerade auf den olympischen Triathlon vorbereitet. Ohoh. Was wird wohl passieren? Altbackener Haihorror von Xavier Gens (The Divide, 2011). Man bedient sich bei „Jaws“ (1975) und bricht dabei den politischen Satire Teil derartig übers Knie, dass vieles schon grotesk albern wirkt, manchmal ist dennoch nicht so richtig klar, was der Film uns eigentlich sagen will. In jedem Fall ist alles an dieser Netflix Produktion entweder langweilig oder nervig. Unterhalten hat es mich aber in jedem Fall nur in der Intro Sequenz, danach wird es arg doof.


Parasite – Der Killerparasit (1982) [Wicked Vision]

Früher Film von Regisseur Charles Band (Puppet Master, 1989) und ebenfalls früher Film von Demi Moore (The Substance, 2024) in der weiblichen Hauptrolle. Rowdys, Regierungsschargen und ein Wissenschaftler auf der Flucht, ärgern sich in einem Postapokalyptischen Amerika mit tödlichen Riesenparasiten herum. Das ganze ist ziemlich launig, die Spezialeffekte deftig bis saftig und auch wenn der Film gerne fünf Minuten kürzer sein dürfte, war ich insgesamt gut unterhalten.

Das Mediabook von Wicked Vision kommt mit Booklet, dem Film in guter HD-Qualität in 2D und 3D, umfangreichen Bonusmaterial und einer zusätzlichen Soundtrack CD.


Transformers One (2024)

Netter Transformers Origins Film. Es handelt sich um die Jugendgeschichte von Optimus Prime und Megatron, die gemeinsam als Minenbots schuften, ohne Transformfähigkeit und als Bestbuddies schließlich eine Diktatur stürzen. Auf dem Weg dahin lernen sie bekannte weitere Charaktere wie Bumblebee, Shockwave und Starscream kennen. Vor allem für die kleinen Transformers Fans zu empfehlen. Insgesamt aber solide animiert und teils wirklich witzig. Für erwachsene Roboterfreunde aber sicherlich teilweise sehr langatmig und zu albern. Überrascht war ich darüber, wie gut das Thema Klassismus aufgearbeitet wird, auch wenn der Bösewicht nur zu Beginn ein interessanter Widersacher ist, später jedoch zum klassischen Comicbösewicht mutiert.


Des Teufels Bad (2024) [Plaion]

Historisches Drama / Folk Horror aus Österreich. Die neueste Regiearbeit von Veronika Franz & Severin Fiala (Ich seh ich seh, 2014) behandelt das historische Phänomen des sogenannten „Suicide by Proxy“, dem „mittelbaren Selbstmord“. Dieses Phänomen häufte sich im deutschsprachigen Bereich, vor allem im 18. Jahrhundert. Morde, die meist von Frauen an Kindern verübt wurden. Diese Morde wurden von Menschen begangen, die einen Todeswunsch hegten, aufgrund ihrer Erziehung aber Angst vor der Bestrafung Gottes hatten. Als Notlösung begangen sie dann Kindsmord oder in anderen Fällen auch Sodomie oder Blasphemie. Diese Taten wurden später der Kirche gebeichtet und da diese Straftaten die Todesstrafe mit sich brachten konnten sie so für ihren Tod sorgen und mussten dafür nicht in die Hölle.

Der Film basiert auf den Forschungen von Kathy Stuart, die zu diesem Thema auch ein Buch verfasste. Das Regieduo wählte aus dieser Forschung dann das Schicksal von Agnes aus, deren Melancholie sie zu eben einer solchen Tat bewegt. Interessant ist hierbei, dass der Film nicht versucht, uns leicht verständliche Gründe für die Tat zu finden, stattdessen bekommen wir es mit komplexen Charakteren zu tun, die einfach nur versuchen, in einer harten Zeit zu überleben. Auch wird hier keine billige Kritik an Religion bemüht, wodurch Platz bleibt für eine tiefergehende Betrachtung von Glaube als Selbstregulierendes Mittel.

Sehr lange habe ich keinen Film mehr gesehen, der so leise und dennoch bildgewaltig daher kommt. Ohne den Versuch zu schocken, wird eine tiefgehend deprimierende und mitreißende Stimmung erzeugt, die von der ersten bis zur letzten Einstellungen unglaublich intensiv und atmosphärisch ist. Einer der besten Filme der letzten Jahre mit einer fantastischen Leistung von Anja Plaschg in der Hauptrolle.


Dolores (1995) [Plaion]

Psychothriller/drama aus der Feder von Stephen King, mit einer unfasslich guten Performance von Kathy Bates (Misery, 1990) in der Hauptrolle. Handwerklich wundervoll umgesetzt wechseln wir zwischen der Vergangenheit, der Teeniezeit ihrer Tochter zur Gegenwart, als ihre Tochter sie nach langer Zeit erstmals als erwachsene Frau besucht. Wir lernen dabei alles über die familiären und individuellen Traumata der beiden starken, aber dennoch gebrochenen Frauen. Einfühlsam, schonungslos und trotzdem tragisch erzählt. Ganz klar eine der besten King Verfilmungen überhaupt. Die neue Blu-ray von Plaion kommt mit einem Audiokommentar und Intereviews mit den Hauptdarsteller*innen.


Flesh-Eating Mothers (1988)

Nach gelungenem Fremdgehen mit dem Womanizer einer kleinen amerikanischen Vorstadtsiedlung stecken sich die Suburban Housewives des Ortes mit einer neuen sexuell übertragbaren Krankheit an, die sie zu hungrigen Kannibalinnen werden lässt. Perfekter Film für den Muttertag, hier werden Muttis verführt und genießen mehr als nur eine fleischliche Lust. Der Humor ist teilweise cleverer, als man erwarten würde, und auch, wenn die Effekte nur selten einfallsreich geraten sind, können ein paar der Goreszenen unterhalten. Letztlich verliert der Film ab der Hälfte leider unheimlich an Fahrt und das Finale zieht sich dann ins Endlose. Für niveaubefreite VHS Fans aber dennoch eine Sichtung wert.