Sleep (2023) [Plaion]
Jason Yu bisher vor allem als Regieassistent in „Okja“ (2017) in Erscheinung getreten, liefert mit seinem Regiedebüt „Sleep“ einen rundum gelungenen Psychothriller mit Horror und Comedy Elementen vor. In den Hauptrollen brillieren Jung Yu-mi (Train to Busan, 2016) und Lee Sun-kyun (Parasite, 2019) als junges Ehepaar mit Schlafproblemen. Weitere Figuren bekommen nur selten mehr als 1-2 Dialogzeilen, weshalb das Paar den Film fast gänzlich allein tragen müssen. Dies gelingt den Beiden zum Glück durchweg bestens, auch mit der Hilfe des sehr kompakt und stimmig geschriebenen Drehbuchs und der toll inszenierten sehr dichten Atmosphäre. Einige unerwartet lustige Momente ergänzen unangenehme Angespanntheit und interessante und unerwartete Twist und machen „Sleep“ zu einem vollends gelungenen Thriller an dem es nichts auszusetzen gibt.
April (Jenny Boswell) bekommt es gleich am ersten Arbeitstag als Pflegerin im Altersheim mit dem Tod zu tun. Und so ist ihre erste Aufgabe den Nachlass eines verstorbenen Bewohners auszumisten. Neben normalen alte Leute Kram kommt dabei auch eine Antike Schatztruhe zum Vorschein. Darin befindet sich die Gruselpuppe Doktor Death, die wie einige Wissen, auch schon zur Zeit des dritten Reichs für Schrecken gesorgt hat. Mit nur knapp 60 Minuten ein aushaltbares Puppet Master Spin-off mit direkten Bezügen auf „Retro Puppet Master“ (1999). Die Schauspieler*innen machen was sie sollen, die Puppe ist zugleich so blöde, hässlich und auch unheimlich wie sie sein soll und auch mein liebster Teil dieser ultra billo Full Moon Produktionen darf nicht fehlen: Reaction Shots von Tieren. In diesem Fall sind es Wellensittiche die immer mal wieder erstaunt in die Kamera gucken. Gut ist das sicherlich nicht, aber die Zeit geht rum, es fließt Blut und manchmal muss man aufgegeben lächeln. Ist schon okay, da gibt es aus dem Mondhaus schlimmeres.
„Doktor Death“ bekommt ihr bei Wicked Vision als Bonus Disc im Mediabook von „Puppet Master II“ erstmals mit deutscher Synchro und ordentlicher HD-Qualität.
Der Schrecken vom Amazonas (1954)
Wissenschaftler*innen suchen nach feschem Fischmann im Amazonas, genauer gesagt der schwarzen Lagune. Später schwarzweiß Monsterhorror aus dem Hause Universal. Irgendwo zurecht ein Klassiker des Genres, aber im Vergleich zu seinen Brüdern wie „Frankenstein“ (1931) oder „Der Wolfmensch“ (1941) deutlich schlechter gealtert. Auch Heute noch ist der Anzug des Kiemenmannes überzeugend und verblüffend gut geraten. Vor allem auch, das der Anzug auch während der, wirklich toll inszenierten, Tauchszenen nicht nach Gummimonster aussieht ist eine große Leistung des Effektteams. Aber am Ende bleibt neben den Tauchszenen und dem Monster wenig positiv hängen. Das Wissenschaftsteam besteht aus amerikanischen manly Man und einer Dame die gerettet werden muss und die Dialoge drehen sich ebenso wie die Handlung so lange im Kreis bis Kiemi endlich das Leben einstellt. Ein Klassiker des Genres aber im Vergleich zu einigen anderen schwarzweiß Horrorfilmen des Studios Heute nur noch was für Genrefans und Gummianzugfanatiker*innen.
The Monkey (2025) [Plaion]
Ein dämonischer Zimbelaffe (der eigentlich kein Zimbelaffe sondern ein Trommelaffe ist) sorgt in Maine (wo auch sonst) für mächtig Ärger. Osgood Perkins (Longlegs, 2024) verfilmt die gleichnamige Stephen King Kurzgeschichte und kredenzt uns eine knackige, völlig alberne Horrorkomödie. Die Kills sind allesamt nicht wirklich toll, aber einfallsreich, einmalig und so übertrieben wie nur möglich. Da winkt sogar der neue Final Destination Film ab. Unterhaltsam und durchweg gelungen ist der erste Akt der uns die Zwillingsbrüder, die den Affen besitzen, in ihrer Kindheit zeigen. Gut geschriebene Momente, gute Gags und lustig und zugleich schockierende Sterbeszenen bekommen durch abstruse und traurige Momente mehr Gewicht. Danach geht es aber mit den Brüdern als erwachsene Männer weiter und hier beginnt der Film sein Tempo zu verlieren. Die Horrorszenen werden immer mehr Random und haben keinen richtigen Imapct mehr. Klar sind die explodierenden Leute irgendwie lustig, aber alles drumherum beginnt sich zu ziehen und ist auch wenig interessant. Vor allem der Vater Sohn Plot sollte eigentlich der Emotionale Ankerpunkt des Films werden, hier funktioniert das Drehbuch leider überhaupt nicht mehr und die hier verschwendete Zeit hätte man auch mit Atmosphäre oder Spannung füllen können, davon ist aber vor allem im letzten Akt nichts mehr zu spüren.
Die Blu-ray von Plaion enthält ein paar Featurettes die aber nicht mehr als die Standard Promo Clips sind die solch eine Produktion mit sich bringt. Dafür bekommt ihr aber noch eine Bonus Disc mit der Doku „King on Screen“.
Starman (1984) [Plaion]
Die Menschheit schickt Nachrichten ins All und lädt damit andere Lebensform zur Erde ein. Wenn sie dann aber diese Einladung einnehmen gibt’s Trouble. John Carpenter (The Fog: Nebel des Grauens, 1980) versucht sich dieses mal an einem höchst melodramatischen Science-Fiction-Romcom-Roadmovie. Das ist vor allem zu Beginn interessant und spannend. Jeff Bridges (King Kong, 1976) macht sich bestens als liebesverwirrter Körperklaueralien aber im Verlauf des Films kommt die Handlung ins stocken und wiederholt einige Szenarien zu oft. Auch wie Zuckersüß Kitschig, wenn auch mit düsteren Untertönen alles daherkommt ist nicht so richtig meins. Insgesamt fühlte ich mich ganz gut unterhalten aber so gut wie früher finde ich den Film offensichtlich nicht mehr.
Plaion bringt den Film erstmals in UHD als Steelbook mit Bonus Blu-ray raus. Auf der Extra Disc wartet auf euch noch ein Audiokommentar mit Jeff Bridges und John Carpenter, sowie viele Deleted Scenes ein Making of und ein paar Featuerettes.