Gruselkabinett - 190 – Schauermärchen 1 (Titania Medien)
Viele verbinden die Märchen der Gebrüder Grimm mit gemütlichen Sonntagen vor dem Fernseher, Vorlesen vor dem ins Bett gehen und natürlich mit den Hörspielschallplatten von Europa, am besten mit Märchenonkel Hans Paetsch als Erzähler. Neben den vielen klassischen Märchen die durch die Gebrüder Grimm gesammelt und überliefert wurden, von denen die meisten in ihren früheren Formen ebenfalls morbidere Elemente zu bieten hatten, gehören auch einige Schauermärchen in die Sammlung der beiden. Nachdem die Gruselkabinett Reihe mittlerweile schon einen großen Teil der klassischen Spukgeschichten verwurstet haben sind nun gleich vier dieser Schauermärchen für das Gruselkabinett adaptiert worden.
Folge Nummer 190 bietet in insgesamt 83 Minuten die vier Geschichten „Blaubart“, „Das Mädchen ohne Hände“, „Der Räuberbräutigam“ und „Der Liebste Roland“. Allesamt Märchen die mehr oder weniger gut ins Gruselkabinett passen und auch nicht allzu oft vertont wurden. Dabei machen sich „Blaubart“ und „Der Räuberbräutigam“ ziemlich gut in dieser Adaption, während „Das Mädchen ohne Hände“ und „Der Liebste Roland“ zwar düstere Momente bieten, aber Atmosphärisch nicht so richtig packen möchten und manchmal kommen sogar Engel zum Einsatz.
„Blaubart“ und „Der Räuberbräutigam“ sind kurzweilig erzählt und überzeugen mit kleinen Schockmomenten, die durchaus funktionieren und sehr gut aufzeigen wie bösartig Märchen sein können. Auch die Sprecher*innenriege gibt eigentlich alles her was wir aus dem Kabinett kennen. Bodo Primus und Reinhilt Schneider können wie immer gefallen, aber auch Detlef Bierstedt Ingeborg Kallweit und Sigrid Burkholder sind positiv aufgefallen.
Über eine Stunde spannende Unterhaltung. Zwei sehr gute Geschichten und zwei die eher von ihrer Kuriosität innerhalb der Reihe leben. Dank der gewohnt gelungenen Soundkulisse und den durchweg guten Sprecher*innen ein geglückter Versuch für die Reihe.
7 von 10 silberne Hände