Asadora! #3 (Carlsen Manga)
Asa lebt nun schon seit einiger Zeit gemeinsam mit „Onkelchen“, „Tantchen“ und ihren verbliebenen Geschwistern, nachdem ihre Familie durch ein Unwetter oder vielleicht auch durch den Angriff eines ozeanischen Riesenmonsters verschollen ist. Ihren Lebensunterhalt verdient sich das junge Mädchen als Werbefliegerin, ein gutes Leben können sie und Onkelchen damit aber nicht leisten. Doch dann kommt eine Anfrage der japanischen Selbstverteidigungseinheiten: Im Auftrag der Regierung sollen sie das Monster von damals ausfindig machen! Denn in der letzten Zeit wurde es häufiger gesichtet und nun herrscht natürlich angst ein Angriff könnte schlechte PR für die anstehenden olympischen Spiele in Tokyo sein.
Weiterhin vermischt Mangaka Naoki Urasawa geschickt wie eh und je fiktive und reale japanische Geschichte. So treffen hier Riesenmonster auf die japanische Nachkriegspolitik, die olympischen Spiele und jede menge popkulturelle Referenzen. Trotz all dem bleiben aber auch die Figuren nicht auf der Strecke. Es werden ein paar neue, spannende Charaktere eingeführt, aber auch Asa und ihr Umfeld bekommt mehr Tiefe.
Das Artwork bleibt ebenfalls auf hohem Niveau. Urasawas typische Charakterdesigns haben großen Wiedererkennungswert und vor allem bei der Gesichtsmimik leistet er immer wieder tolle Arbeit. Hintergründe sind voll mit liebevollen Details, Bewegungsverläufe sind dynamisch und stets gut nachvollziehen und das Seitenlayout sauber und leicht verständlich.
Insgesamt gehört „Asadora!“ somit zu Urasawas simpleren, weniger verschachtelten Geschichten, kann aber dennoch sehr gut unterhalten. Um jedoch bis zu seinem Meisterhaften vorherigen Arbeiten aufzuschließen fehlt es dieser Serie bisher an Gewicht und Raffinesse.
7 von 10 Ringe