Dragon Ball Super: Super Hero (2022) [Kazé]
Vor vielen Jahren gelang es Son Goku (Masako Nozawa), die Red Ribbon Armee zu besiegen. Zwar starteten die fiesen Welterober*innen später noch ein kleines Comeback mit Cell und den Androiden, doch auch dieses Mal konnten sie von Goku und seinen Freunden besiegt werden. Doch nun ist die Red Ribbon Armee erneut zurückgekehrt und konnte sich die Unterstützung von Dr. Hedo (Miyu Irino) sichern, dem Enkelsohn von Dr. Gero. Unter der Prämisse, Goku, Bulma (Aya Hisakawa) und ihre Freund*innen seien Aliens mit Ambitionen zur Unterjochung der Welt, kann Magenta (Kensuke Ôta) den leichtgläubigen Wissenschaftler dazu überzeugen, neue, noch mächtigere Androiden zu bauen. Darunter sogar eine gigantische, neue Cell-Variation.
Nachdem 2018 veröffentlichtem, ersten „Dragon Ball Super“ Film „Broly“, der für mich der beste DB Film überhaupt war, waren meine Erwartungen an Tetsuro Kodamas Fortsetzung mit dem Titel „Super Hero“ natürlich ziemlich hoch. Leider konnte der Film diese Erwartungen nicht wirklich erfüllen. Schuld daran trägt vor allem die Optik. Ich bin generell kein großer von CG-Filmen, das dieser hier sich zudem auch noch versucht als 2D Animation zu tarnen und somit zusätzlich dann nicht mal versucht das gesamte Potential der 3D Animation auszukosten macht es noch schlimmer. Die Charaktermodelle sehen zwar allesamt recht gut aus, vor allem in Standbildern sieht der Film deutlich besser aus als in Bewegung. Diese lassen die Figuren dann oft leblos und robotisch erscheinen. Aber auch ansonsten fehlt es dem Film an visuell interessanten oder schönen Ideen und alles wirkt etwas beliebig und herzlos.
Ansonsten ist die Handlung über lange Strecken sehr quatschig und leider oft auch auf sehr stumpfe Weise versucht lustig. Ein paar der Gags funktionieren ziemlich gut, besonders wenn es dabei selbstreferenziell oder nicht nur albern hergeht. Die Stärken der Handlung liegen darin, mit wie viel Respekt mit der Vergangenheit der Charaktere umgegangen wird. Langjährige Fans werden viele spannende Querverweise entdecken und einiges zu schmunzeln haben, ohne dass neue Fans zu viel verpassen. Insgesamt ist der Film nämlich dennoch sehr zugänglich. Sehr gefallen hat mir, dass Piccolo (Toshio Furukawa) mal wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. So bekommt er einige sehr schöne Momente mit Gohan (Masako Nozawa) und Pan (Yûko Minaguchi) spendiert. Letztere ist mit ein paar sehr lustigen Momenten ein weiteres Highlight des Films.
Am Ende gipfelt natürlich wie gewohnt alles in eine große Klopperei und hier macht sich nun die deutlich zu lange Spielzeit bemerkbar. Letztlich zieht der Film sich mit seiner genau zwei Stunden Länge, was auch nicht dadurch besser wird, das die Bösen am Ende es nie so richtig schaffen, unsere Held*innen in Bedrängnis zu bringen. So bleibt „Super Hero“ in den meisten Punkten deutlich hinter dem zurück, was der Film sein könnte. Gerade für Fans der ersten Stunde bietet der neueste Film aus dem Dragon Ball Universum jedoch ein paar schöne Momente.
6,8 von 10 zerbrochene Handschellen