Frankreich, vor etwa 100 Jahren: Des
Nachts wird ein junger Student von einer andersweltlichen
Streichermusik aufgeschreckt. Immer wieder findet die unheimliche
Musik ihren Weg in seine Träume und lässt ihn schreckliche Dinge
sehen. Fasziniert und zugleich angewidert von den Tönen versucht er
den Melodien auf die Schliche zu kommen. So lernt er bald das der
merkwürdige alte Mann, Erich Zann, diese Musik in er Nacht erzeugt.
Etwas stimmt jedoch nicht mit ihm und seinem musikalischen Schaffen
und so versucht er dem Geheimnis von Zann näher zu kommen.
Seit vielen Jahren schon kann man die Hörspiel-Anthologienserie „Gruselkabinett“ von Marc Gruppe als eine der wenigen durchgängig qualitativ hohen Gruselserien des Mediums bezeichnen. Zwar waren unter den letzten Episoden auch ein paar eher mittelmäßige Geschichten vertreten, aber gerade die Vertonungen der Stoffe von H. P. Lovecraft kann man eigentlich immer zuversichtlich entgegen sehen. Auch „Die Musik des Erich Zann“ ist auf ähnlichem Niveau wie viele weitere Lovecraft Folgen des Kabinetts.
Martin May macht sich in der Hauptrolle
sehr gut, aber auch die Leistungen von Yens Rahba und Arianne Borbach
sind positiv hervorzuheben. Allerdings sind die Sprecher in dieser
Folge weniger wichtig als in den meisten anderen. Diese Episode lebt
vor allem von ihrer unheimlichen Atmosphäre und der geisterhaften
Musik die sie trägt.
Die Geräuschkulisse ist wie gewohnt dicht und glaubhaft arrangiert, auch wenn man die meisten Sounds nach so vielen Folgen schnell wiedererkennt, was ja aber nicht unbedingt etwas negatives sein muss.
Insgesamt ein starkes Hörspiel die knapp 50 Minuten werden gut genutzt um eine der eher schwer umzusetzenden Lovecraft-Geschichten zu vertonen. Leider gelingt dies gerade im kosmischen Finale nicht so gut wie ich es mir gewünscht hätte, dennoch schmälert dies die Qualität des Hörspiels nur wenig.
7,3 von 10 vergessene Straßen