Samstag, 22. Dezember 2018

Fünf Freunde - 129 - und die kleinen Detektive (Europa)

Fünf Freunde - 129 - und die kleinen Detektive (Europa)

Diese Sommerferien sollen die Fünf Freunde einmal in einem Ferienlager im Norden Englands, verbringen, weswegen sie sich bereits kurz nach ihrem freudigen Wiedersehen auf den Weg dorthin begeben. Vor Ort lernen sie die drei jüngeren Kinder X, Y und Z kennen die aufgeweckten Sprösslinge bezeichnen sich als die „kleinen Detektive“. Das finden die Freunde so charmant, dass sie gern die Aufpasserpflichten für die jungen Abenteuer*Innen übernehmen.

Die kleine Kindergruppe ist ihrem Alter so weit voraus, dass die Fünf Freunde ihnen nur allzu gern erlauben einige Minuten allein im Wald spielen zu gehen und Rehe zu beobachten. Eine pädagogisch fatale Entscheidung, denn zur vereinbarten Zeit fehlt von den kleinen Detektiven jede Spur. In Verzweiflung, wenden sich die Fünf an die Leitung des Ferienlagers nur um das denkbar schlimmste zu erfahren, die fünf bis sieben jährigen Kinder sind aus dem Wald entführt worden und die Erpresser fordern - 1.000.000 ₤
Ein vollkommen verrückte Forderung, der niemand nachkommen kann, aber aus Angst vor den Konsequenzen beschließen alle beteiligten zunächst keine Polizei zu involvieren und ermitteln auf eigene Faust, dabei bekommen sie auch von Seiten der kleinen Detektive tatkräftige Unterstützung, die Lage spitzt sich jedoch bedrohlich zu als die wirklichen Pläne der Entführer bekannt werden.

Im Jahr des 40. Jubiläums von Enid Blyton’s Fünf Freunden bekommen wir es mit einem ungewöhnlich bedrohlichen Abenteuer zu tun, dass trotz seiner liebenswerten Charaktere ungewöhnlich ernst bleibt und viel Spannung erzeugen möchte. Das geht meiner Meinung nach auf Kosten der Glaubwürdigkeit und auch ein wenig des gesunden Menschenverstandes, der anfängliche Faux pas die Kinder alleine in den Wald zu schicken ließe sich noch mit einer gewissen Unbekümmertheit erklären, warum aber die Lagerleitung weder die Polizei noch die Eltern der Kinder in einer solch gefährlichen Situation informiert verdient gleich drei rote Fragezeichen. Ganz besonders weil sich die Erzählung (oder die Autor*Innen) der Konsequenzen so sehr bewusst sind, dass sie am Ende der Handlung noch einmal von einem Konstable ganz klar darlegen lassen wie verantwortungslos und fragwürdig dieses Verhalten gewesen ist.
Seht ihr über diese erzieherische Lücke hinweg, weil ihr vielleicht schon große Kinder seid, dann bekommt ihr eine solide Erzählung mit einer spannenden Ermittlung und einem ehr abrupten Ende geboten.


6.3 von 10 kleinen Hosenscheißern