20th Century Boys: Ultimative Edition #2 (Panini)
Das Jahr 2000, drei Jahre nachdem Kenji herausfand, dass der in ihrer Kindheit von ihnen erdachte Weltuntergangsplan zur Realität geworden ist. Mittlerweile gab es Biologische Terrorangriffe auf London und San Francisco, sowie ein Bombenattentat auf einen japanischen Flughafen. Nach den Plänen von Kenji wäre der nächste Schritt des „Freundes“ der mittlerweile durch die Freundschaftspartei gehörigen Einfluss auf die japanische Politik nehmen kann, die Erbauung eines gigantischen Kampfroboters. Davon unbeeindruckt schlägt Shougun sich mit gefährlichen Aufträgen im Rotlicht- und Glücksspielgewerbe der Unterwelt Thailands durch. Der japanische Auswanderer will eigentlich nur vor seiner Vergangenheit fliehen, doch als er in das Visier eines berüchtigten Menschenhändlers gerät und versucht die neuartige Droge Rainbowkid aufzuhalten gerät auch er in den Einflussbereich vom Freund und seiner Partei.
Band 2 der ultimativen Edition von Naoki Urasawas viel gefeierter Mangareihe „20th Century Boys“ erzählt zuerst die Geschichte von Hauptprotagonisten Kenji weiter, nur um dann viel Zeit und einige Kapitel drei Jahre in der Zukunft zu reisen, wo wir mit einer anderen Figur, an einem anderen Ort bekanntgemacht werden. Die Brüche in der Erzählung sind etwas sehr typisches für Urasawa und auch, dass der Autor hier innerhalb des Zeitsprungs die Zeit und den Ort mehrmals wechselt ist nichts ungewöhnliches für ihn. Für die Leser*innen bedürfen diese Brüche immer ein wenig Eingewöhnungszeit. Meist versteckt Autor und Zeichner Urasawa Anspielungen und Andeutungen auf die Zukunft geschickt in den Passagen, die uns zuerst verwirrt zurücklassen. Das wahrlich meisterhafte an dieser Art eine Geschichte zu stricken ist allerdings, wie ungezwungen und richtig sich die Verschachtelung der Handlung anfühlt. Zeitsprünge sind nicht nur bloßes Stilmittel, sondern schaffen es die Erzählung auf Spannung zu halten, auch wenn es mal etwas an Action fehlen sollte oder entschleunigen, wenn die verschiedenen Twists und Offenbarungen sich drohen zu überschlagen. In jedem Fall wieder eine fabelhaft von Urasawa kredenzte Story die auch nach abermaligen über 400 Seiten Lust auf mehr macht.
Das Artwork ist ebenfalls sehr typisch für die Arbeiten von Urasawa. Es ist ein moderner Mangastil, der aber handwerklich an die Feinheit und Akribie klassischer Manga erinnert. An die Manga vor der Fließbandarbeit. Ebenso lässt er sich stark von franko-belgischen Comics und US-Underground Comics der 70er und 80er beeinflussen. Besonders in diesem Kapitel ist einiges auch von Gundam und älteren Mecha Serien wie Mazinger Z inspiriert. Die Charakterdesigns sind zudem liebevoll und sehr vielseitig geraten und auch die Hintergründe sind stets detailreich. Actionsequenzen werden ebenfalls gekonnt und temporeich umgesetzt, es gibt also auch an der Optik nur wenig zu kritisieren.
Die neue Ultimative Edition kommt in Form von dicken Doppelbänden im Überformat und einem durchsichtigen Plastikschutzumschlag. Außerdem bekommt ihr hier einige neue Farbseiten präsentiert.
20th Century Boys bleibt eine der besten Mangareihe der letzten Jahrzehnte! Starker Mystery Manga mit einer guten Portion Science-Fiction. Immer ein Tipp falls ihr nach anspruchsvollen Manga sucht.
8,7 von 10 gefälschte Papiere