Vor langer Zeit in einer weit, weeeeit entfernten Galaxie gab es einen Ort namens Pepperland. Ein Land, in dem Musik, Freude und Liebe herrschten. Aber die Leute von Pepperland hatten einen Feind, der all diese wundervollen Dinge zutiefst verachtete - die gefürchteten Blaumiesen. Um diese blauen Miesepeter zu stoppen, wenden sich die Menschen in Pepperland an vier Männer, deren Musik im ganzen Land Liebe und Frieden verbreiten soll - Die Beatles.
Zum 50. Jubiläum des dritten Beatles Spielfilms „Yellow Submarine“ bekam der derzeitige „MAD“-Magazine Verleger und Comic-Autor Bill Morrison den Auftrag das in den späten 1960er Jahren entstandene Werk als Graphic Novel zu adaptieren. Der Künstler hält sich dabei sehr liebevoll an den Stil der psychedelischen Vorlage, deren exzessiver Gebrauch von Farben und weichen Formen den Geist der Ära wieder zu geben vermag.
Die Handlung liegt erzählerisch sehr dicht an der originalen Vorlage, der Humor ist trocken und mit reichlich schlechtem Wortwitz garniert, was aber den etwas planlosen Charme des Filmes meiner Meinung nach gut wiedergibt. Aus historischer Sicht können wir heute sagen, dass viele Dinge die im Film etwas unbeholfen oder daneben wirken vor Allem dem Umstand geschuldet sind, dass die vier englischen Musiker ursprünglich nicht besonders viel Interesse daran hatten einen Animationsfilm zu machen und demnach wenig Einfluss genommen haben.
Das er trotzdem zu einem der Klassiker der späten Hippie-Ära wurde, liegt vor Allem an der damals wie heute zeitlosen musikalischen Vertonung. Ein Punkt, der sofern wir nun den Bogen zurück zum Comic-Band schlagen, beim Medienübergang von audio-visueller zu gedruckter Kunst naturgemäß vollständig verloren geht. Dieser Verlust der so wichtigen Musik entzieht den gewaltigen Bildern eine Menge ihres charakteristisches Charmes und führt dazu, dass die Geschichte zwar nett unterhält und die vielen Farben das Auge erfreuen, die Emotionen jedoch weitestgehend auf der Strecke bleiben und das ist grade bei einem Werk über Liebe und Frieden ein ziemliches Problem.
Sähen wir den Comic als eigenständiges Kunstprodukt, das keinen impliziten Bezug zu einer Vorlage hätte, würden wir mit einer sehr verrückten Abenteuerreise konfrontiert, die durch ihre Leichtigkeit und den niedlich, vertrottelten Charakter der Blaumiesen trotzdem einen guten Eindruck hinterlässt und die nicht zu letzt wegen der tollen Verarbeitung und der Hardcover-Präsentation eine Empfehlung vor Allem, aber nicht exklusiv, für Beatles-Fans ist.