Dieses Jahr zu Beginn des Herbstes und um die dunklen Tage herum dachte sich das drei Fragezeichen Team, es wäre mal wieder Zeit für eine Kompilation, schließlich steht ja auch Weihnachten vor der Tür und warum also nicht. Das Leitmotiv von der schwarze Tage, mit seinem Coverbild samt Freitag dem 13. Kalenderblatt, ist die Farbe Schwarz oder viel mehr die damit assoziierten schaurigen Geschichten und Monster.
Die Bettdecke muss sich allerdings niemand über den Kopf ziehen und auch die lieben Kinder (sofern diese noch die drei Fragezeichen hören) können bedenkenlos zur neusten Kurzgeschichten-Sammlung greifen, denn statt schauriger Gänsehaut-Geschichten™ gibt es eher unkonventionelle bis bizarre Erzählungen, auf den insgesamt 3 CDs.
Im ersten Abenteuer sind die drei Detektive in einem dunklen Raum gefangen, ohne Kenntnis ihres Aufenthaltsortes oder einer Möglichkeit zur Flucht. Fall zwei beschäftigt sich mit der Erbschleicherei zweier Zwillingsschwestern, die sich Zugang zum Testament ihres Vaters verschafften. Die dritte Kurzgeschichte handelt von der Erpressung des blinden Mr. Kingstone, der ein Dunkelrestaurant betreibt und ziemlich unter Druck gesetzt wird. Als nächstes ermitteln die Detektive im Fall einer Kindergartengruppe deren Mitglieder zuhause vom schwarzen Mann persönlich besucht werden. Das vorletzte Abenteuer handelt von einer ziemlich talentierten alten Dame (der PhantOma), die sich auf einem Rachefeldzug gegen den Bürgermeister von Rocky Beach befindet. Der letzte Fall ist eine surreale Sicht auf die Arbeit der drei Fragezeichen, die im Fall eines verschwundenen Fußwärmers Ermittlungen anstellen und dabei mit ihrem Lieblings-Mynah „Blacky“ aneinander geraten.
Kreativität und eine prägnante Laufzeit von zwanzig, fünfundzwanzig Minuten sind das Aushängeschild der regelmäßig erscheinenden Kurzgeschichten-Sammlungen rund um die drei Fragezeichen und genau darin liegt der deutliche Vorteil. Ist der Rahmen zwar grob durch das Titelmotiv vorgegeben, so sind die Autor*Innen völlig frei in der Gestaltung ihrer jeweiligen Handlungen mit einzigem Augenmerk auf ihren Umfang. Hier durch ergibt sich eine Abwechslung und dynamische Vielfalt, an der es den meisten „Langspiel“-Folgen heute mangelt - sie sind interessante abgeschlossene Handlungen die zum Teil sogar eine gewisse Charakterentwicklung andeuten. Deswegen hat mir auch das Hören von „der schwarze Tag“ wirklich Spaß gemacht, ob nun alle auf einmal oder immer mal zwischendurch einen kurzen Fall, werdet ihr bei dieser Sammlung immer gut unterhalten.
