Ausgelöst durch das Trauma eines schweren Autounfalls, deren traurige Zeug*innen wir bereits im Intro werden, versetzt uns Figment das neuste Spiel von Bedtime Digital Games in den Verstand eines jungen Mädchens, genauer gesagt in die surreale Abbildung ihrer Gedankenwelt. Hier begegnet uns der mürrische Dusty dem eigentlich alles ziemlich egal scheint und der lieber seine Ruhe und Einsamkeit bei einem kühlen Getränk genießen würde. Wäre da nicht ein namenloses Übel das sich seiner Erfrischung bemächtigt und davon stürmt.
So beginnt das erzählerische Action-Adventure in dem wir von der herzlichen Piper, einem freundlichen Vogelwesen begleitet und in das Spiel eingeführt werden. Eine Mischung aus einfachen Kämpfen und kleineren Objekträtseln eröffnet uns dabei nach und nach neue Wege durch die bunte Welt des zentralen Nervensystems das zunehmend von den äußeren Ereignissen in Mitleidenschaft gezogen wird. Das Wechselspiel von äußerer Welt, von der wir selbst nie etwas sehen und der inneren Spielwelt erzeugt durch geschickte Erzählungen eine Metaebene in der gewisse Spielelemente für Objekte und Geschehnisse in der realen Welt stehen könnten. Trotz der eher traurigen Ausgangssituation verliert sich Figment aber nicht zu sehr in Schwermütigkeit, sondern begegnet der Situation nicht zuletzt wegen unseres Antihelden Dusty mit einer ordentlichen Portion Humor und Zynismus.


Dank der interessanten (und etwas traurigen) Geschichte und dem faszinierenden Setting hatte ich aber trotz der Simplizität einige Stunden guten Spielspaß in dieser ungewöhnlichen Welt des Inneren.