Mumin - Der Komet im Muminland (1992) [Justbridge]
Eines Morgens wird Mumin (Inez Günther) von Herrn Bisam (Norbert Gastell) gewarnt, bald würde ein großer Komet im Mumintal abstürzen und dort das ganze Leben auslöschen. Muminpap (Walter Reichelt) will seinen Sohn beruhigen und schickt ihn auf die große Reise zum Observatorium, wo er schon sehen wird das alles okay ist. Nach einigen Abenteuern kommt er dort an und sieht das die Tage des Mumintals wirklich gezählt sind. So schnell wie möglich reist er zurück nach Hause um seine Familie und seine Freunde zu warnen und ihnen somit das Leben zu retten.
Tove Janssons Mumin Comicstrips sind nicht nur in ihrer Heimat Finnland zum großen Kult für Jung und Alt geworden, Weltweit haben die süßen Mumintrolle große Aufmerksamkeit bekommen. Neben den originalen Comics gibt es finnische Verfilmungen, die Augsburgerpuppenkiste hat eine lange Serie mit Mumin und seinen Freunden erschaffen und selbst bis nach Japan haben sie es geschafft, wo sie nicht nur eine eigene Animeserie bekamen, sondern sogar einen Kinofilm. Verfilmt wurde dabei die wohl bekannteste Mumingeschichte, nämlich die, um den Kometen, der das Mumintal für immer vernichten soll. Umgesetzt wurde der Abendfüllende Anime vom Regisseur Hiroshi Saitô der hiermit seine letzte Regiearbeit ablieferte. Zuvor war er auch der Verantwortliche für klassische Animeserien wie “Alfred J. Kwak”, “Pinocchio” oder auch “Die Biene Maja”.
Bei der Umsetzung der Geschichte nahm sich das japanische Animationsstudio Telescreen Japan nicht allzu viele Freiheiten, wenn auch aber ein paar Kleinigkeiten verändert wurden. In allem ist die Filmadaption der Vorlage treu und vor allem der leichtfüßige Humor kommt den Comics sehr nahe. Somit ist auch dieser Mumin Film nicht nur für die kleinen Zuschauer interessant, sondern auch genauso für alle anderen Altersklassen. Denn es gibt nicht einfach nur eine schöne Abenteuergeschichte mit sympathischen Charakteren zu sehen, die Liebevoll gezeichnet wurden. Auch die philosophische Vielschichtigkeit des Ausgangsmaterials wird hier und da beinahe erreicht. Die Handlung hat jedenfalls mehr zu bieten als man auf den ersten Blick auf diesen süßen Kinderfilm erwarten würde. Man langweilt sich nie und die Figuren sind so sympathisch das man sofort mit ihnen mitfühlt und auf ihrer Seite steht. Jung und Alt sollten gleichermaßen begeistert werden können. Auch für die Geschichte der Mumins ist dises Abenteuer ein wichtiges Erlebnis, denn erst hier lernt Mumin sein Snorkfräulein (Claudia Lössel) und den Waldläufer Snufkin kennen.
Optisch handelt es sich hierbei auch um einen ganz feinen film. Die Animationen sind sehr süß und voller kleiner putziger Ideen die es zu entdecken gilt. Neben den flüßigen Animationen gibt es noch wunderschöne Naturhintergründe zu sehen, die ebenfalls voller Details stecken und die Zuschauer in eine freundliche und fantasiereiche Welt einladen. Für einen Film aus dem Jahre 1992 könnten die animierten Charaktere und die starren Hintergründe etwas besser zusammenspielen, so sieht es nämlich manchmal so aus, als würde beides nicht immer zusammenpassen würde und man die Mumins einfach nur so hineingeworfen hätte. Etwas mehr Harmonie dürfte da schon herrschen.
Der deutsche Ton ist klasse. Ein besonderes Highlight ist natürlich Sandra Schwittau als Sniff, die vor allem als die Stimme von Bart Simpson bekannt wurde. Aber auch die übrigen Sprecher sind hörbar motiviert und gut gelaunt bei der Sache. Ganz im Gegensatz zu denen der englischen Synchronisation, die ihr in einer zweiten Version die ebenfalls enthalten ist hören könnt. Leider ist das Bild etwas matschig und hat ein paar leiernde Momente. Ansonsten ist es noch sehr schade, dass der japanisch O-Ton nicht enthalten ist und auch ein Wendecover hat man sich gespart. Abgesehen von der deutschen und englischen Tonspur, sind noch ein paar Trailer zu anderen Kinderfilmen und Serien zu sehen. Weiteres Bonusmaterial gibt es allerdings nicht.
8,1 von 10 geblendete Kraken